Was wir aus Serien lernen können Wir Netflix-Eltern
Väter und Mütter können sich abends von Streaming-Portalen und manchmal auch noch beim ganz gewöhnlichen Fernsehen mit Serien unterhalten lassen. Was für ein Glück: Gelegentlich lernen sie daraus auch noch was für ihren Alltag.
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Foto 20th Century Fox Home Entertainment
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Eine der tollsten Familienserien ist natürlich „This is us“ (läuft bei Amazon prime). Weitere Tipps finden Sie in unserer Bildergalerie.
Foto 2017-2018 American Broadcasting Companies/ foxfast.com
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Modern Family: Den Pritchetts und Dunphys geht es materiell gut, auf den ersten Blick unterscheiden sie sich kaum von den anderen Vorstadt-Kaliforniern mit eigenen Häusern und Rasensprengern. Der eigentliche Unterschied besteht in der Weigerung der Eltern, vernünftig zu handeln. Der größte Kindskopf von allen ist Phil Dunphy, der uncoole Superdaddy, der alle zum Lachen bringt, immer hochnotpeinlich ist, der oft weint, schwindelt, zaubert oder in der Hüpfburg tollt. So geht Erziehung. (pav). Läuft bei Netflix
Foto Alive
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Bonanza: Ein Vater mit drei Söhnen von drei verschiedenen Frauen allein auf einer Ranch in Nevada um 1860 – diese frühe Form der Patchworkfamilie war einst ein TV-Knüller. Man muss davon ausgehen, dass die 426 ausgestrahlten Folgen bis heute Einfluss auf die Erziehung haben. Aber welchen? Die vier Cartwrights sind furchtbar gute Menschen. Moral-Klasse 1. Sie mögen die Indianer und schießen höchstens in Notwehr. Wenn sie heute lebten, wäre die Ponderosa eine Demeter-Farm und sie würden bei „Fridays for Future“ mitreiten. (pgt) Läuft bei Sky Go
Foto dpa
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Der Denver-Clan: Mit dem Nachwuchs spielen schlägt Geschenkeberg – die Binse „Geld macht nicht glücklich“ fand in der amerikanischen Fernsehserie „Der Denver-Clan“ in den 80er Jahren bereits Anwendung. Fallon und Steven sind so reich wie unglücklich, weil der Vater, Öl-Magnat Blake Carrington, streng und abwesend, die Mutter Alexis durchgeknallt und Stiefmama Krystle zu gut für diese Welt ist. (golo)
Foto Netflix
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Gilmore Girls: Im Leben der Alleinerziehenden Lorelai Gilmore (Lauren Graham) herrscht Chaos und kein Mann. Dafür gibt’s pro Folge neues Chaos, das sich immer in gut ausgeleuchtetes Wohlgefallen auflöst – und die fürchterlich vernünftige Tochter Rory (Alexis Bledel), die eigentlich auch Lorelei heißt. Hier prallen Generationen, Lebensentwürfe, Gefühlsduselei und die nötige Selbstironie aufeinander. Ihre Heimat Stars Hollow darf man sich vorstellen wie einen Ort, an dem das Glas immer halb voll ist, und wenn’s runterfällt, gibt‘s keine Scherben und keine Sauerei. Ein lebenswerter Traum. (setz) Läuft bei Netflix
Foto Netflix
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Milcheinschuss: Eher ungeeignet für Erwachsene, die überlegen, sich Nachwuchs anzuschaffen: Hoffnungslos unromantisch erzählt die australische Comedy-Serie von den frischgebackenen Eltern Audrey und Jeremy, ein durchschnittliches Mittelschichtpaar am Rande des Nervenzusammenbruchs – und manchmal den entscheidenden Schritt drüber. Nichts klappt, niemand schläft mehr und irgendwann ist klar: Perfekte Eltern gibt’s nicht. Super: Ausgerechnet der Drogendealer an der Ecke bringt etwas Ruhe ins Leben von Mutter Audrey (Alison Bell). Ideal für Eltern, die mittlerweile darüber lachen können und keinen Dealer im Bekanntenkreis wähnen. Egal wie schlimm es sich zu Hause anfühlt, Audrey und Jeremy übertreffen alles. (setz) Läuft bei Netflix
Foto Amazon prime
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Transparent: Literaturprofessor Mort Pfefferman (Jeffrey Tambor) kündigt in „Transparent“ (2016–2019) seiner Familie an, er wolle sein Dasein als Frau Maura fortsetzen. Die drei erwachsenen Kinder reagieren gelassen. Sie sind noch so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass eine Geschlechtsumwandlung des Vaters nichts zu sein scheint im Vergleich zu ihren echten und eingebildeten Problemen. Das kann auch andere Eltern mit Lust auf grundlegende Lebensveränderung beruhigen. (golo) Läuft bei Amazon
Foto 2017 Home Box Office
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Game of Thrones: Unvermeidbar. Streit in der Familie gibt’s immer wieder. Vielleicht ist die Fantasy-Serie nicht der beste Ratgeber, wie sich ein Familienzwist ohne größere Verluste beilegen lässt. Mord, Totschlag, Zombies, Inzucht und wahnsinnig große, Feuer speiende Drachen sind schließlich nicht jedermanns Nr.-1-Problemlöser. Beziehungsweise: Wenn nichts anderes mehr hilft, lieber kurz durchatmen oder ein bis neun Jahre in den Urlaub fahren. (setz) Läuft bei HBO und Sky.