Weltstar Simone Biles beim DTB-Pokal in Stuttgart Das sind die größten Turnerinnen aller Zeiten
Simone Biles ist ohne Zweifel eine der größten Turnerinnen der Sportgeschichte. Oder ist sie gar die Größte überhaupt? Wer in der Geschichte des Turnsports kann der US-Amerikanerin überhaupt das Wasser reichen? Unsere Redaktion zeigt Ihnen in der Bildergalerie die größten Turnerinnen aller Zeiten.
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Simone Biles gehört zweifelsohne zu den größten Turnerinnen der Geschichte. Aber ist sie auch die größte?
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Oksana Chusovitina: Wenn man nur die olympischen Goldmedaillen zum Maßstab nimmt, hat die geborene Usbekin in dieser Liste wohl nicht viel zu suchen. Aber die heute 43-Jährige hält andere Rekorde: In ihrer Spezialdisziplin, dem Sprung, gewann sie bei neun WM-Teilnahmen insgesamt acht Medaillen - Rekord für eine Einzeldisziplin im Geräteturnen. Zudem ist sie mit sieben Teilnahmen (1992–2016) Rekordteilnehmerin bei Olympischen Turnwettbewerben. Sie trat in dieser Zeit für Usbekistan, Deutschland und später wieder für Usbekistan an. Seit 2006 ist sie im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft und war 2008 in Peking die älteste Medaillengewinnerin bei olympischen Turnwettbewerben. Zudem war sie die erste deutsche Turnerin auf dem Podium seit den Spielen in Seoul 1988.
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Mary Lou Retton kennen Turnfans noch heute für ihre beeindruckende Performance bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1984, als die nur 1,45 Meter US-Amerikanerin Gold im Mehrkampf, Bronze am Boden und Stufenbarren sowie Silber beim Sprung gewinnen konnte. Serien-Fans dürften sie noch für ihre Rolle in Baywatch an der Seite von David Hasselhoff in Erinnerung haben. Mit ihren Erfolgen in Los Angeles löste sie einen Turnboom in den USA aus, von dem der US-Verband noch heute profitiert.
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Gabrielle Douglas: Gabrielle, genannt Gabby, Douglas war bei den Olympischen Spielen in London 2012 die erste afroamerikanische Turnerin, die eine Goldmedaille gewinnen konnte. Mit der US-Mannschaft und im Einzelmehrkampf siegte sie in der britischen Hauptstadt und konnte den Olympiatitel mit der Mannschaft vier Jahre später in Rio verteidigen. 2017 machte sie einen großen Missbrauchsskandal im US-Team öffentlich: Im Zuge der #MeToo-Kampagne erklärte sie, dass sie vom ehemaligen Teamarzt des amerikanischen Turnteams, Larry Nassar, missbraucht wurde. Anschließend machte McKayla Maroney öffentlich, dass auch sie ein Opfer Nassars wurde. Anfang November folgte Aly Raisman und im Januar 2018 auch Simone Biles diesem Beispiel.
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Daniela Silivas: Die heute 46-jährige Rumänin gewann als 15-Jährige in Seoul 1988 drei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen (Stufenbarren, Schwebebalken, Boden). Sie war die erste Turnerin seit Nadia Comeneci, die sieben Mal die Höchstnote 10.0 bei Olympischen Spielen zugesprochen bekam. Silivas arbeitet heute als Turntrainerin in den USA und ist wurde im Jahr 2002 als bis heute jüngste Athletin die Hall of Fame des Turnens aufgenommen.
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Nellie Kim: Fünf Mal Olympisches Gold gewann die heute 61-Jährige. Sie war in Montreal 1976 die erste Turnerin, die bei Olympischen Spielen eine 10.0 am Sprung und eine 10.0 am Boden von den Punktrichtern bekam. Heute lebt Kim in den USA und ist seit 1999 Mitglied der Hall of Fame.
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Ludmilla Tourischeva: Sie hätte der Star der Spiele von München 1972 werden sollen – wurde dann aber von der bis dato eher unbekannten Teamkollegin Olga Korbut teilweise in den Schatten gestellt. Dennoch gilt Ludmilla Tourischeva bis heute als ein Paradebeispiel sowjetischer Turnkunst: grazil und perfekt in ihrer Technik und Haltung. In München gewann sie die Goldmedaille im Mehrkampf und blieb danach bei Welt- und Europameisterschaften für weitere drei Jahre ungeschlagen. Seit 1998 ist die heute 66-jährige Ukrainerin Mitglied der Hall of Fame des Turnens.
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Svetlana Boginskaya: Boginskaja ist mit 1,61 Meter ungewöhnlich groß für eine Kunstturnerin und gehört zu den wenigen Turnerinnen, die an drei Olympischen Spielen teilgenommen haben. Die heute 46-Jährige wurde stets für ihre Eleganz und Ausstrahlung bewundert, insgesamt gewann die Weißrussin drei Mal Olympiagold (2 x Mannschaft, 1x Sprung), holte fünf Weltmeistertitel und bis heute legendär ist ihr Auftritt bei der Europameisterschaft in Brüssel 1990, bei der sie alle fünf Einzelwettkämpfe für sich entschied.
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Olga Korbut: Die heute in den USA lebende 63-Jährige gebürtige Weißrussin legte 1972 eines der legendärsten Olympia-Debuts in der Turngeschichte hin. 1972 in München galt sie nicht als die Top-Turnerin im sowjetischen Team, erfand dann allerdings am Stufenbarren eine neue Figur, sicherte sich dabei die Silbermedaille und gewann Gold auf dem Balken und am Boden. Mit ihrer akrobatischen Form des Turnens gilt sie als Turn-Revolutionärin, die das Turnen bis in die heutige Zeit verändert hat.
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Svetlana Khorkina: Obwohl sie niemals eine Olympische Goldmedaille im Mehrkampf gewinnen konnte, schafft es die Königin des Barrens in unsere Top-10. Gleich acht Figuren tragen im offiziellen Punktekatalog den Namen der Russin. Zwei Mal gewann sie Gold am Stufenbarren (1996, 1990), fünf Mal wurde sie an eben jenem Gerät Weltmeisterin. Heute sitzt die 40-Jährige für Putins Partei „Einiges Russland“ im russischen Parlament.
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Larissa Latynina: Die ehemalige sowjetische Turnerin (1934 in der Ukraine geboren) ist mit 18 gewonnene Medaillen bei Olympischen Sommerspielen, darunter neun Mal Gold, die bislang am häufigsten dekorierte Olympionikin überhaupt. Auch sie ist Mitglied der Hall of Fame des internationalen Turnverbandes und Trägerin des Olympischen Ordens. Unter ihren neun Goldmedaillen stechen insbesondere drei Siege im olympischen Bodenturnen in Folge heraus (1956 – 1964).
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Vera Caslavska: Die tschechoslowakische Kunstturnerin starb 2016 im Alter von 74 Jahren in ihrer tschechischen Heimatstadt Prag. In ihrer Aktivenzeit gewann sie zwischen 1960 und 1968 sieben Gold- und vier Silbermedaillen bei Olympischen Spielen. Sie ist eine von nur zwei Turnerinnen, die ihre Olympische Goldmedaille im Mehrkampf verteidigen konnte. In Mexiko City 1968 protestierte sie gegen die sowjetische Besetzung ihrer Heimat, indem sie bei den Medaillenvergaben ihrer geteilten Goldmedaille am Boden und ihrer Silbermedaille am Balken ihren Kopf bei der sowjetischen Hymne zur Seite drehte und nicht den Blick Richtung sowjetische Fahne hob.
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Nadia Comaneci: Es gibt nicht wenige die behaupten, die Zeitrechnung im olympischen Turnen gehöre in die Zeit vor und nach Nadia Comaneci eingeteilt. Die mittlerweile 57-jährige Rumänin ist Trägerin des Olympischen Ordens und gewann bei den Olympischen Spielen 1976 und 1980 insgesamt fünf Gold-, drei Silber- und eine Bronzemedaille. Berühmt ist sie bis heute für ihre Performance als 14-Jährige, als sie am Stufenbarren die erste 10.0 Punkte-Wertung zugesprochen bekam.
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Simone Biles: Die 22-Jährige gewann bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro vier von fünf möglichen Goldmedaillen – was sie im Vorfeld als offizielles Ziel ausgegeben hatte. Das war noch nie einer Athletin gelungen und auch Biles gewann wegen eines Fehlers am Balken „nur“ die Bronzemedaille. 14 Mal wurde die US-Amerikanerin bisher Weltmeisterin und ist seit 2013 das Maß aller Dinge im Frauenturnen. Auch bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 wird die Dominatorin wieder versuchen, alle fünf Goldmedaillen im Turnen zu gewinnen. Damit wäre dann wohl endgültig die Frage geklärt, wer die größte Turnerin aller Zeiten ist.