Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul Was Sie über Deutschlands neuen Leichtathletik-König wissen müssen
Der erst 21 Jahre alte Niklas Kaul ist neuer König der Athleten. Wer ist dieser junge Mann, der mit seinem Titel bei der Leichtathletik-WM in Doha Sportgeschichte geschrieben hat? Wir klären Sie auf: zehn Fakten über den Zehnkämpfer.
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Niklas Kaul kann es selbst kaum glauben – er ist Weltmeister im Zehnkampf.

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Das Jahrhunderttalent: Niklas Kaul brach im Nachwuchsbereich sämtliche Rekorde und wurde Welt- und Europameister verschiedener Altersklassen. Vor seinem Sensationscoup in Doha gewann er im vergangenen Juli im schwedischen Gäfle mit neuem Meisterschaftsrekord von 8572 Punkten die Goldmedaille bei der U-23-WM

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Der Kopfmensch: Leistungssport alleine genügt Niklas Kaul nicht – er will auch etwas für seinen Kopf machen. An der Universität seiner Heimatstadt Mainz studiert er Physik und Sport auf Lehramt.

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Der Familienmensch: Auch die Eltern von Niklas Kaul waren Top-Leichtathleten. Mutter Stefanie Kaul wurde Österreichische Meisterin über 400 Meter, 400 Meter Hürden und 800 Meter; Vater Michael war Deutscher Meister über 400 Meter Hürden. Beide bilden heute sein Trainergespann und fieberten in Doha auf der Tribüne mit.

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Der Spätstarter: Den ersten der beiden Zehnkampf-Tage bezeichnet Niklas Kaul als „Schadensbegrenzung“. Nicht nur in der ersten Disziplin, dem 100-Meter-Sprint, hat er noch einige Luft nach oben. In Doha lief er 11,27 Sekunden und lag damit unter 23 WM-Teilnehmern auf Rang 20. Am Ende des ersten Tags war Kaul Elfter.

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Der Jäger: Mit der siebten Disziplin, dem Diskuswerfen, beginnt beim Zehnkampf stets die große Zeit des Niklas Kaul. Keiner warf in Doha weiter als er (49,20 Meter). Von Rang elf verbesserte er sich dadurch auf Rang neun – und war nicht mehr zu stoppen. Über die weiteren Durchgangsstationen sechs und drei katapultierte sich Kaul schließlich nach ganz vorne.

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Der Kämpfer mit dem Killerinstinkt: Die große Stärke von Niklas Kaul ist, dass er sich nicht nervös machen lässt und sich bietende Chancen beim Schopfe ergreift. Als der französische Weltrekordler und Top-Favorit Kevin Mayer während des Stabhochsprungs verletzt ausscheiden musste, wusste Kaul, welch einmalige Gelegenheit sich plötzlich auftat. Mit 5,00 Metern stellte er eine persönliche Bestleistung aus.

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Der Speerwurfkönig: Bereits als 13-Jähriger übertraf Niklas Kaul die 50-Meter-Marke. In Doha stellte er mit 79,05 Meter eine neue Bestleistung auf – weiter hat ein Zehnkämpfer noch nie geworfen. Der Zweitbeste bei der WM blieb fast sieben Meter dahinter.

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Der Ausdauerläufer: Neben dem Speerwerfen ist der abschließende 1500-Meter-Lauf die Paradedisziplin von Niklas Kaul. In 4:15,70 Minuten kam er mit fast sieben Sekunden Vorsprung ins Ziel. Sein Erfolgsrezept: „Einige gehen entweder schnell an und werden dann langsamer, bei anderen ist es umgekehrt – ich hingegen laufe immer konstant mein Tempo.“

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Das Vorbild: Am Rande der U-18-WM 2015 in Kolumbien lernte Niklas Kaul den Zehnkampf-Superstar Ashton Eaton kennen, der seither sein Vorbild ist. Der US-Amerikaner, der Anfang 2017 mit erst 28 Jahren seine Karriere beendete, ist zweimaliger Olympiasieger (2012/2016) und zweimaliger Weltmeister (2013/2015) und hielt mit 9045 Punkten bis 2018 den Weltrekord. Den WM-Sieg von Kaul erlebte Eaton live im Stadion mit, hinterher fielen sie sich herzlich in die Arme. „Niklas kann eine Ära prägen“, sagt der 31-Jährige.

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Der Zimmernachbar: Bereits im Trainingslager in der Türkei und nun in Doha teilte sich Niklas Kaul das Zimmer mit seinem Ulmer Zehnkampf-Kollegen Tim Novak. „Niklas ist für sein Alter schon sehr weit und weiß genau, was er will. Er ist unglaublich!“, sagt der 24-Jährige, der mit 8122 Punkten Zehnter wurde. Der Plan für die gemeinsame Siegesfeier: „Im Whirlpool sitzen und den Sonnenaufgang erleben.“