Schüler engagieren sich für eine saubere Umwelt und sammeln jede Menge Müll ein.

Weil der Stadt - Kinder und Jugendliche, ausgerüstet mit gelben Warnwesten, Müllsäcken und Greifzangen, soweit das Auge reicht. So geschehen am Freitag in Weil der Stadt und Umgebung beim „Weiler Cleanup Day“, bei dem die Schüler verschiedener Weil der Städter Schulen Müll gesammelt haben. Die Idee zu diesem Aktionstag, der im Rahmen des „World Cleanup Days“ stattfand – einer weltweiten Initiative, an der sich Tausende von Kommunen, Organisationen, Verbände, Vereine und private Initiatoren beteiligen – hatte Martin Wolf Wagner vor etwa einem halben Jahr.

 

Müll auf einer einsamen Insel

Nun hat ihn der Fotograf aus Grafenau mit fünf anderen Organisatoren ins Leben gerufen. „In den 1990er Jahren war ich auf einer Rucksackreise in Asien und dort auf einer eigentlich menschenverlassenen Insel. Trotzdem waren die Buchten dort total zugemüllt, es lagen Schuhe, Fischernetze und Flaschen herum. Das war mein Schlüsselerlebnis, dass ich etwas gegen all den Müll tun will. Deshalb veranstalte ich diese Aktion“, erzählt Martin Wolf Wagner. „Ich möchte die Kinder darauf aufmerksam machen, wie vermüllt unsere Umwelt ist, und ihnen zeigen, dass es nicht viel braucht, um Müll zu sammeln. Dass man einfach während des Spazierens oder Joggengehens auch den ein oder anderen Müll mitnehmen und daheim wegwerfen kann“, erklärt er weiter.

Mehr Schulen melden sich

Ursprünglich wollten sich drei Schulen aus Weil der Stadt am „Cleanup Day“ beteiligen: die Werkrealschule aus Merklingen, das Johannes-Kepler-Gymnasium und die Steinhöwel-Schule, beide aus der Kernstadt. „Als die anderen Schulen von der Aktion erfahren haben, wollten sie sich auch beteiligen. Jetzt haben wir noch Unterstützung von der Realschule und der Grundschule bekommen“, erzählt der Organisator. In kleinen Gruppen zogen sie los – der Müll, den sie gefunden haben, wurde natürlich auch gleich getrennt. Die etwa 23 Klassen sammelten 50 Säcke Rest- und Wertstoffmüll sowie einiges an Holz- und Glasabfällen und unzählige Zigarettenkippen. Die kuriosesten Funde waren dabei eine Unterhose und eine E-Zigarette, aber auch einen Wäscheständer und einen Dachgepäckträger fanden die Schüler.

Sponsoren mildern die Anstrengung

Realisierbar wurde der „Weiler Cleanup Day“ unter anderem durch Sponsoren, die es etwa möglich machten, die Versicherung oder die Greifzangen zu zahlen. Aber auch Bäckereien und Getränkehändler haben sich gerne beteiligt, und so gab es bei der Abschlussveranstaltung kostenlos Brezeln und Getränke für die Kinder. „Wir wollen die Kinder ja motivieren und auch belohnen. Außerdem darf der Spaß bei der Sache nicht fehlen. Deshalb gibt es für jeden, der mitgemacht hat, ein Armband mit dem Aufdruck ‚1. Weiler Cleanup Day’, im Anschluss spielt eine Band und auch der Bürgermeister bedankt sich bei den Schülern für ihr Engagement“, erzählt Martin Wolf Wagner. Begleitet wurden die Schüler den ganzen Tag über auch von zwei Fernsehteams aus der Region.

Anregung zum Nachdenken

Dass die Kinder wirklich motiviert waren, bestätigt die Weil der Städterin Ute Wolfangel, eine Mitorganisatorin. „Die Kinder sind in sämtliche Büsche oder auch unter Bänke gekrabbelt. Dass sie sich so engagieren, freut uns wirklich sehr“, erzählt sie. „Müll zu sammeln ist wirklich wichtig, damit er nicht in die Meere gerät und die Tiere ihn fressen“, erzählt Laura aus der sechsten Klasse. Dieser Meinung ist auch die 16-jährige Leonie: „Ich find es super, dass wir das gemacht haben. Ich hoffe, es regt viele zum Denken an.“ Allerdings gab es auch Kinder, die nicht allzu motiviert waren. „Ich fand die Aktion nicht so cool und hatte auch weniger Bock drauf, habe aber trotzdem einiges an Müll gesammelt“, erklärt der 15-jährige Nico.