Seit 100 Jahren gibt es Hörfunk in Deutschland. Das Radio von heute unterscheidet sich allerdings erheblich vom einstigen „Lagerfeuer der Nation“. Es ist zu einem Hintergrundmedium geworden, das nicht weiter stören will.

Wir schreiben den 4. Juli 1954: Im Radio ist eine Stimme zu hören, die sagt, Helmut Rahn müsste jetzt schießen – und das tut der Fußballspieler auch. Wenige Minuten später ist das Spiel „aus, aus, aus“ und Deutschland Weltmeister. Jüngere Fußballfans werden den Namen Herbert Zimmermann vielleicht nicht mehr kennen, sehr wohl aber seine Stimme, denn entsprechende Ausschnitte sind immer wieder zu hören – und auch zu sehen. Was nur wenige wissen: Bild und Text gehören gar nicht zusammen, die Tonspur der Filmaufnahmen ist verschollen; deshalb hat man sich der Hörfunkreportage Zimmermanns bedient.