Mit Regen ist das Sommerfestival des SWR am Montagabend auf dem Schlossplatz zu Ende gegangen. Unter Plastikumhängen und Schirmen war die Stimmung trotzdem bestens. Dies lag an Popstar Johannes Oerding, der zum Finale alles gab.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Mit Hits, Kino und viel guter Laune hat der SWR an vier Tagen bewiesen: Der schönste Festivalort Stuttgarts ist der Schlossplatz – vor allem abends, wenn die traumhafte Kulisse des Neuen Schlosses bunt erstrahlt.

 

Sympathisch, lustig, gut drauf: Johannes Oerding ist der Inbegriff des netten Kerls. Der 36-jährige Popstar hat mit Christina Stürmer und Nico Santos zum Abschluss des viertägigen SWR-Sommerfestivals eine Stuttgart-Nacht gefeiert, wie die Menschen dieser Stadt sie lieben. Wenn abends die traumhafte Kulisse des Neuen Schlosses bunt erstrahlt, könnte ein Festivalplatz kaum schöner sein als hier. Zum Finale regnete es am Montagabend zwar, doch der Hutträger Oerding riss mit guter Laune seine Fans mit, raste sogar einmal quer durchs Publikum. „Zu einem guten Festival gehört halt auch Regen“, meinte der SWR-3-Reporter.

4500 Fans zum Finale am Montagabend

An einem der vier Abende war der Eintritt frei – beim Auftritt der Spider Murphy Gang. Es sollte ein Geschenk an die Fans zum zehnten Geburtstag des Festivals sein, das stets an Pfingsten den „Sommer“ im Namen verheißt. Zu den Bayern-Rocker strömten die Massen am Sonntagabend so sehr, dass der SWR aus Sicherheitsgründen einen Einlass-Stopp verfügte. „Leider können wir nicht jeden Abend die Eintrittsgelder streichen“, sagte SWR-Kommunikationschef Lothar Hasl, „weil der Gebührenzahler nicht drauflegen soll.“ Abgesehen von Mitteln aus dem SWR-Marketingetat belaste das Sommerfestival nicht das Budget des Senders. „Wir haben auch keine sündhaft teuren Superstars“, erklärt er, „unsere Künstler sorgen trotzdem für beste Stimmung, und es geht in etwa null auf null auf.“ Schließlich zahlen Sponsoren und das Land mit. Laut SWR sind an den vier Tagen 120 000 Besucherinnen und Besucher auf den Schlossplatz gekommen.

Mit Sonne hat das Finale am Montagabend begonnen. Nico Santos heizte ein. Der deutsche Newcomer hat nicht nur einen spanisch klingenden Namen, er ist ein waschechter Mallorquiner. Der 25-Jährige ist in Palma de Mallorca geboren, seine Eltern wohnen immer noch dort. Danach war die Österreicherin Christina Stürmer dran, die das Leben liebt. Viele der etwa 4500 Fans sangen mit: „Ich lebe, weil du mein Atem bist, bin müde, wenn du das Kissen bist, bin durstig, wenn du mein Wasser bist.“ Auch bei der 35-Jährigen hielt das Wetter noch. Bei Johannes Oerding zogen die Wolken dann zu. Es fing an zu regnen, nicht in Strömen, aber doch beständig. „Rückt zusammen“, rief der Sänger, dessen Lebensgefährtin die TV-Moderatorin Ina Müller ist. Sein Mittel gegen das schlechte Wetter: „Mehr Liebe verteilen!“

Spenden für die Hilfsaktion „Herzenssache“

Ein Teil der Einnahmen des SWR 3-Konzerte geht an die Kinderhilfsaktion „Herzenssache“. Sänger Johannes Oerding ist Garant für Leichtigkeit und gute Laune. Ein Kritiker, sagte der 36-Jährige, habe über ihn geschrieben, er mache Musik, „die keinem wehtut“. Na und, findet er und wollte wissen: „Muss man immer Musik machen, die wehtut?“ Auf dem Schlossplatz sind Tausende vier Tage lang schmerzfrei davongekommen – man hat in viele beglückte Gesichter geblickt.