Nach einem Bootsunglück auf dem thailändischen Fluss Chao Phraya suchen Rettungskräfte weiter nach elf Vermissten. Bei den meisten Fahrgästen handelte es sich um muslimische Pilger.

Ayutthaya - Nach einem Bootsunglück auf dem thailändischen Fluss Chao Phraya mit mindestens 15 Todesopfern haben die Rettungskräfte weiter nach Vermissten gesucht. Taucher stiegen am Montagmorgen in die braunen Fluten, um das gekenterte Wrack zu durchsuchen. Das Boot mit muslimischen Pilgern hatte am Sonntagnachmittag in der Nähe der Stadt Ayutthaya, 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bangkok, einen Brückenpfeiler gerammt und war gesunken. Elf Menschen wurden am Montag noch vermisst, wie der Vize-Gouverneur der Provinz Ayutthaya, Rewat Prasong, mitteilte. 14 Verletzte lagen demnach noch im Krankenhaus. Ausländer waren offenbar nicht unter den Opfern.

 

Bei den meisten Fahrgästen handelte es sich nach Behördenangaben um muslimische Pilger, die auf dem Rückweg von einer nahe gelegenen Moschee waren. Der Kapitän des Schiffs wurde festgenommen. Ihm wird nach Polizeiangaben Fahrlässigkeit vorgeworfen, weil das Boot völlig überladen war. Zum Zeitpunkt des Unglücks seien mehr als hundert Menschen an Bord gewesen, sagte der Polizeichef von Ayutthaya, Sudhi Puengpikul. Erlaubt waren aber nur rund 50 Passagiere.

Viele der Leichen wurden im unteren Deck gefunden. Trotz seines Reichtums im Vergleich zu seinen Nachbarländern und des starken Tourismussektors sind Verkehrsunglücke in Thailand häufig. Der Umgang mit Sicherheitsvorschriften ist oft lax. Das südostasiatische Land hat eine der weltweit höchsten Verkehrsopferzahlen. Auch Zusammenstöße zwischen Schnellbooten, die zwischen den Urlaubsinseln verkehren, ereignen sich immer wieder.