Gelungener Auftakt für Steffen Baumgart: Der neue Trainer der Hamburger SV feierte gegen die SV Elversberg beim Debüt ein 1:0.

Steffen Baumgart rief seine Spieler schnell zum Kreis zusammen und gratulierte ihnen zum verdienten Sieg, dann winkte der neue Hoffnungsträger des Hamburger SV fröhlich ins Publikum und verschwand zügig in der Kabine. Mit dem 1:0 (0:0) zum Einstand gegen die SV Elversberg ist der neue Trainer erfolgreich in die Mission Bundesliga-Aufstieg gestartet.

 

„Darauf lässt sich aufbauen. Die Jungs haben viel angenommen, früh gepresst und viele Ballgewinne gehabt“, sagte Baumgart nach seinem gelungenen Debüt bei Sky: „Die Jungs sind an Grenzen gegangen. Wir haben genug Möglichkeiten gehabt, um vorher das Ding zu machen. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, wir waren aus meiner Sicht nicht besser als Elversberg.“

Ransford-Yeboah Königsdörffer (53.) sorgte im fast ausverkauften Volksparkstadion mit seinem umjubelten Treffer dafür, dass der HSV bis auf einen Punkt an Holstein Kiel auf dem direkten Aufstiegsrang heranrückte. Die Kieler hatten am Freitag im wilden Spitzenspiel gegen den HSV-Stadtrivalen FC St. Pauli, der souverän von der Tabellenspitze grüßt, mit 3:4 verloren.

„Die Jungs müssen wieder dahin kommen, zu sehen, was ihre Stärken sind“, sagte Baumgart, der dem Torschützen Königsdörffer in der Pause einen Tipp mit auf den Weg gegeben hatte: „Ich habe ihm gesagt, er soll in die Tiefe gehen, geradeaus laufen und schießen.“

54.190 Fans

Die Merchandise-Abteilung des HSV hatte unter der Woche offenbar mit Hochdruck gearbeitet - Baumgart präsentierte seine obligatorische Schiebermütze nur fünf Tage nach seiner Verpflichtung bereits im Vereinsdesign, auf seinem T-Shirt stand „Moin“. Er habe durchaus „Lampenfieber“, hatte Baumgart vor dem Debüt bei seinem Lieblingsverein gestanden - seine Mannschaft aber ließ zunächst keine Nervosität erkennen.

Die 54.190 Fans, die nach inzwischen fünf erfolglosen Anläufen nach dem Wiederaufstieg lechzen, sahen zu Beginn einen dominanten HSV. Baumgart tigerte an der Seitenlinie entlang, schenkte der Coachingzone nur wenig Beachtung und peitschte sein Team gewohnt lautstark nach vorne. 

Ein Tor aber gelang trotz früher Chancen für Königsdörffer, Immanuel Pherai (beide 5.) und Robert Glatzel (7.) in der ersten Halbzeit nicht - auch weil die Hamburger mit laufender Spieldauer fahriger agierten. Der Elversberger Paul Wanner sorgte in der 41. Minute sogar fast für eine kalte Dusche, verzog aber freistehend um Zentimeter.

Baumgart, beim 1. FC Köln bis zu seiner Entlassung im Dezember für seine Motivationskünste verehrt, traf in der Halbzeit aber offenbar den richtigen Ton. Der zuletzt formschwache Königsdörffer donnerte den Ball nach Glatzel-Vorlage sehenswert unters Tordach. Wenig später hätte der Stürmer für den nun klar besseren HSV nachlegen müssen, zielte aber zu hoch (60.).