Die Tage werden länger, die Temperaturen klettern wieder höher in den Plus-Bereich. Ist das schon ein Zeichen des nahenden Frühlings? Wann kommt der eigentlich?

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Strahlend blauer Himmel, Temperaturen über zehn Grad und die ersten Blumen, die auf den Wiesen blühen. Für viele bedeutet das: Es ist endlich wieder Frühling. Ein Spaziergang oder andere Aktivitäten im Freien bieten sich an. Vorbei also die Zeit, in der man sich in einer Decke eingekuschelt Drinnen verkrochen hat. Wann aber ist überhaupt Frühlingsanfang?

 

Meteorologischer Frühlingsbeginn

Für Meteorologen ist es in jedem Jahr derselbe Tag, unabhängig von der Wetterlage. Darauf kann man sich also verlassen. Der meteorologische Frühlingsbeginn ist immer der 1. März - auch im Jahr 2024.

Damit die Jahreszeiten alle gleich lang sind, rechnen Meteorologen immer mit drei Monaten. Der Frühling endet also am 31. Mai, am 1. Juni ist dann Sommeranfang.

Wie soll der meteorologische Frühlingsbeginn in diesem Jahr werden? 

Zum meteorologischen Frühlingsbeginn in diesem Jahr erwartet der Deutschen Wetterdienst (DWD) mildes Wetter. Winterliche Temperaturen wird es also erstmal nicht geben. Christian Herold vom DWD sagt dazu: "Das ungewöhnlich milde Frühlingswetter setzt sich auch in den kommenden Tagen fort." Der freundlichste Tag werde der Sonntag (3. März). Allerdings gesellt sich zur warmen Luft ein bewölkter Frühlingshimmel. Dafür bleibt das Wetter laut dem Meteorologen vorerst mild. In der kommenden Woche wird es dann zwar etwas kühler, aber es ist laut ihm keine Rückkehr des Winters in Sicht. 

Zum Start ins Wochenende soll sich der Himmel am Freitag (1. März) überwiegend wolkig zeigen. Hin und wieder kann es auch regnen. Temperaturen von 8 bis 14 Grad werden erwartet.  Im Osten und Süden von Deutschland kann es leicht windig werden, im Westen auch etwas stärker.

Die Vorhersage für Samstag lautet wie folgt: Weiter viele Wolken und etwas Regen, zeitweise zeigt sich auch die Sonne. Die Höchstwerte sollen zwischen 11 und 17 Grad liegen, an der See unter 10 Grad. In den Alpen können laut DWD Sturmböen auf einigen Gipfeln auftreten.

Am Sonntag soll es dann sonniger werden, vom Emsland bis zum Hochrhein bleibt es aber weiter bewölkt mit etwas Regen, ansonsten heiter und wolkig. Vor allem im Südosten sei mit langen Sonnenstunden zu rechnen, so der DWD. Dabei bleibe es weiter warm, am Alpenrand klettern die Temperaturen dann bis auf 18 Grad. Allerdings soll in den Alpen orkanartige Böen auf den Gipfeln aufkommen sowie in den Tälern stark stürmische Böen.

Der kalendarische Frühlingsbeginn

Neben dem meteorologischen Frühlingsbeginn gibt es auch noch einen „kalendarischen Frühlingsanfang“. Dieser fällt auf den Zeitpunkt im Jahr, wenn Tag und Nacht exakt gleich lang sind. Astronomen sprechen von der Tagnachtgleiche. Das ist der Fall, wenn die Sonne senkrecht über dem Äquator steht. Normalerweise fällt dieser Tag auf den 19., 20. oder 21. März.

Der kalendarische – oder auch astronomische – Frühlingsanfang ist in diesem Jahr am am 20. März (20.3.2024) um 04.06 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Übrigens: eine Tagundnachtgleiche gibt es zwei Mal im Jahr – auch im Herbst. Sie fällt zwischen den 21. und 23. September.

Tatsächlich sind Tag und Nacht nicht exakt gleich lang. Der Tag ist oft ein klein bisschen länger. Das hängt mit der Brechung von Sonnenstrahlen durch die Atmosphäre zusammen, nachdem die Sonne „unter den Horizont gekippt“ ist.

Was ist der phänologische Frühlingsbeginn?

Neben diesen am Kalender orientierten Daten gibt es eine weitere Art, den Frühlingsbeginn zu bestimmen, der deutlich flexibler ist. Experten sprechen vom sogenannten phänologischen Frühlingsbeginn. Dieser richtet sich danach, wie weit die Vegetation entwickelt ist, beziehungsweise sich Tiere und Pflanzen verhalten. Biologen unterteilen das Jahr so in zehn Jahreszeiten.

Der Frühling wird unterteilt in Vor-, Erst-, und Vollfrühling. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) definiert die drei „Stufen“ folgendermaßen:

  • Vorfrühling: Beginn mit Blüte von Hasel, Märzenbecher und Schneeglöckchen, Ende mit Blüte der Salweide.
  • Erstfrühling: Beginn mit Blüte der Forsythie sowie von Beerensträuchern wie der Stachelbeere und Obstbäumen wie Kirsche, Pflaume und Birne, von Schlehe und Ahorn; Laubentfaltung von Birke und Buche.
  • Vollfrühling: Blüte von Apfel, Flieder und Rosskastanie; Laubentfaltung von Eiche und Hainbuche.

Bedingt durch den Klimawandel beobachten Experten dabei immer häufiger Verschiebungen. Deshalb gelten die, aus dem phänologischen Frühlingsbeginn abgeleiteten Bauernregeln, heute häufig nicht mehr. Und: am vergangenen Wochenende war im Südwesten – und auch sonst nirgends in Deutschland – auf keinen Fall „Frühling“.