Der BVB erobert mit einem 3:1 gegen Frankfurt den vierten Tabellenplatz zurück. Mats Hummels und Emre Can entscheiden die Partie spät. Die nächsten Wochen werden für den Revierclub entscheidend.

Dortmund - Die Südtribüne bat zum Tanz - und die Dortmunder Profis ließen sich nicht lange bitten. Der zweite erfolgreiche Kraftakt binnen vier Tagen wurde sowohl von den Fans auf der Gelben Wand als auch auf dem Rasen ausgiebig gefeiert.

 

Borussia Dortmund hat vier Tage nach dem Erfolg gegen die PSV Eindhoven (2:0) und dem Einzug in das Viertelfinale der europäischen Königsklasse auch beim 3:1 (1:1) über Eintracht Frankfurt seinen jüngsten Höhenflug fortgesetzt. 

"Wir haben die letzten vier Spiele alle gewonnen und gehen mit einem sehr viel besseren Gefühl in Pause, als es sich vor zwei Wochen angedeutet hatte", sagte Mats Hummels, der zum 2:1 traf (81. Minute). Die weiteren BVB-Treffer erzielten vor 81 365 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park Karim Adeyemi (33.) und Emre Can (90.+3/Foulelfmeter). 

Hummels blickt Richtung "Knaller-April"

Can traf, nachdem zuvor seine Rote Karte wegen groben Foulspiels nach Videobeweis in Gelb umgewandelt worden war (87.). "Ich spiele ganz klar den Ball und das ist das entscheidende", sagte Can. Ex-Dortmunder Mario Götze, der die Gäste früh in Führung gebracht hatte (13.), kritisierte dagegen den Eingriff des Videoassistenten: "Da muss es ja eine ganz klare Fehlentscheidung sein – ist es für mich nicht ehrlicherweise."

Durch den Sieg eroberte der BVB den am Vortag an Leipzig verlorenen vierten Tabellenplatz zurück. Nach dem vierten Pflichtspielerfolg in Serie gehen die Dortmunder gestärkt in die kommenden fünf Wochen mit den Bundesliga-Spitzenspielen gegen München, Stuttgart, Leipzig und Leverkusen sowie den beiden Champions-League-Duellen mit Atlético Madrid. "Jetzt haben wir einen Knaller-April. Da dürfen wir zeigen, wo wir stehen", sagte Hummels. 

Dagegen ging für den Sechsten aus Frankfurt eine Erfolgsserie mit zuletzt fünf Bundesliga-Spielen ohne Niederlage zu Ende. "Ich glaube, dass wir eine gute Chance gehabt hätten, heute hier was mitzunehmen", sagte Eintracht-Keeper Kevin Trapp, der vor allem mit den späten Gegentoren nach einem Freistoß und durch einen Foulelfmeter haderte.

Adeyemi bringt den Ausgleich

Die Dortmunder Mannschaft, die ohne den angeschlagenen Stammkeeper Gregor Kobel und den gesperrten Taktgeber Marcel Sabitzer auskommen musste, erwischte einen Fehlstart und lag gleich nach der ersten Chance der Eintracht mit 0:1 hinten. Zwar scheiterte Omar Marmoush nach einem Fehler von Nico Schlotterbeck aus kurzer Distanz an Kobel-Ersatz Alexander Meyer, brachte damit aber den ehemaligen Dortmunder Götze in Position. Der Weltmeister von 2014 traf mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze ins Netz.

Erst dieser frühe Rückstand veranlasste den BVB zu mehr Tempo. Das sorgte prompt für Torgefahr. Bei einer Doppelchance von Marco Reus (17.) und Niclas Füllkrug (18.), dessen Kopfball Willian Pacho auf der Linie klärte, war der Ausgleich nahe. 

Der hohe Ballbesitz-Anteil von fast 70 Prozent und das nun ansehnliche Kombinationsspiel der Borussia machten sich wenig später dann doch bezahlt. Nach einem Solo auf der rechten Außenbahn bediente der schnelle Donyell Malen den freien Adeyemi, der den Ball aus kurzer Distanz zum verdienten Ausgleich über die Linie drückte. Damit war der BVB zurück im Spiel, konnte sich aber bis zur Pause keine weitere Torchance herausspielen. 

Nach Wiederanpfiff befreiten sich die Gäste zunächst vom Druck der Dortmunder. So zwang Marmoush BVB-Keeper Meyer in der 68. Minuten mit einem Schuss aus zehn Metern zu einer Glanztat. Zwar hatte der deutsche Vize-Meister nach wie vor mehr Ballbesitz, schlug daraus aber zu wenig Kapital. Bis auf einen abgeblockten Schuss von Julian Brandt (72.) erspielte sich das Terzic-Team lange Zeit keine klare Torchance. Doch ein Kopfball ins Glück von Hummels nach Freistoß von Brandt bewahrte den BVB vor einem Rückschlag. Can beseitige dann mit einem verwandelten Foulelfmeter in der Nachspielzeit die letzten Zweifel am Sieg.