Der Geburtstag von Immanuel Kant jährt sich a diesem Montag zum 300. Mal. In der Weimarer Republik wurde der Philosoph zum Hoffnungsträger für die Demokratie. Mit dem aufkochenden Nationalismus gerieten seine Utopien ins Abseits.

Ohne Kant hätte ich es nie gekonnt“, sagte der Philosoph Julius Ebbinghaus nach dem Zweiten Weltkrieg, als ihn sein einstiger Schüler Hans Jonas (Jude und 1933 aus dem NS-Staat vertrieben) gefragt hatte, weshalb er sich von den Nazis nie habe vereinnahmen lassen. Auch der wegen seiner Mitgliedschaft in der Widerstandsgruppe Weiße Rose 1943 zum Tode verurteilte Philosoph Kurt Huber bezog sich in seinem Schlusswort vor dem Volksgerichtshof auf Kant. Er habe sich an den Kategorischen Imperativ gehalten: Was würde geschehen, wenn die subjektive Maxime seines Handelns allgemeines Gesetz würde? Dann würden Ordnung, Sicherheit und Vertrauen in den Staat, ins politische Leben zurückkehren.