Das örtliche Rote Kreuz feiert 50. Geburtstag. Die Anfänge der Bereitschaft waren bescheiden. Statt moderner Geräte hatten die Sanitäter nur Tropfen und Pülverchen.

Birkach/Plieningen - Leuchtend rote Jacken haben die schwarzen Uniformen und weißen Häubchen abgelöst. Statt kleiner Umhängetaschen, in denen sich neben einem Verband nur mit Glück auch mal eine Schmerztablette fand, tragen die Ehrenamtlichen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) heute große Rucksäcke voller Medizin und aufwendiger Apparate. In wenigen Jahrzehnten hat sich die Arbeit der Helfer grundlegend geändert. Das zeigen die Fotos in der frisch gedruckten Festschrift der Bereitschaft Plieningen-Birkach. Die feiert am 19. Februar 2014 ihren 50. Geburtstag.

 

Einer, der fast die gesamten fünf Jahrzehnte der Bereitschaft miterlebt hat, ist Helmut Schlecht. Seit 1964 ist er Mitglied der Plieninger Bereitschaft, wofür er mehrfach geehrt wurde. Zu Beginn seiner Laufbahn sei man noch „mit primitiven Mitteln auf die Menschheit losgelassen worden“, erinnert er sich an die bescheidenen Anfänge. Statt eines Defibrillators hatte man „ein paar Pülverchen und Tropfen dabei“, erzählt Schlecht. Die Qualität sei durch die professionelle Sanitätsausbildung der ehrenamtlichen Helfer extrem gestiegen.

In der heutigen Bereitschaft stand einst der Leichenwagen

Mit der wachsenden Professionalität hat sich auch die Unterkunft der Bereitschaft in Plieningen verändert. In dem Haus an der Ressestraße – das einst die Gemeindescheune war, in der der Leichenwagen stand – gab es zu Gründungszeiten nur einen Anhänger, der mit dem Privatauto gezogen wurde, wie Schlecht erzählt. Heute stehen zusätzlich drei Einsatzwagen in der Garage bereit. In den 1970ern haben die Mitglieder das Haus der Stadt in Eigenleistung für ihre Bedürfnisse grundlegend umgebaut. 2010 kaufte der Kreisverband der Stadt das Bereitschaftsheim schließlich ab.

20 aktive Mitglieder zählt die Bereitschaft Plieningen-Birkach heute. Das sind weniger als das Team gerne hätte, sagt der stellvertretende Leiter Felix Lang. Wenig Einsätze haben die Ehrenamtlichen aber nicht. Etwa 200 Dienststunden leistet jeder pro Jahr. Die werden in allen Einsatzbereichen absolviert. Die freiwilligen Helfer machen Sanitätsdienste bei den örtlichen Dorffesten, Wettkämpfen der Sportvereine oder über die Bezirke hinaus beim Stuttgart-Lauf oder dem Volksfest. Dreimal pro Jahr organisieren sie eine Blutspendeaktion; außerdem bieten sie Erste-Hilfe-Kurse an. Außerdem sind die Ehrenamtler im Katastrophenschutz aktiv, unterstützen bei der Behindertenarbeit und bei Seniorenreisen. Und das ist längst noch nicht alles.

Tag der offenen Tür im September

Gefeiert wird der Geburtstag zunächst im geschlossenen Kreis. Am 21. Februar 2014 gibt es einen Festakt im Gemeindehaus am Wollgrasweg. Der Öffentlichkeit präsentiert sich die Bereitschaft dann im September mit einem Tag der offenen Tür.