Wegen der Sperrung der A 8 ab Mühlhausen staute sich der Verkehr auch auf der Gruibinger Raststätte. Verzweifelte Aufofahrer räumten Absperrungen weg, um zu entkommen.

Region: Corinna Meinke (com)

Gruibingen - Irgendwann hatten es die Autofahrer satt: Vom Dauerstau am A-8-Albaufstieg entnervt, knackten ungeduldige Reisende die Schranken einer versperrten Abfahrt von der Raststätte Gruibingen . Der dortige Parkplatz war wegen eines kilometerlangen Staus vor der Ausleitung Mühlhausen überfüllt. Der Grund: der Albaufstieg war ganztägig gesperrt, weil der Lämmerbuckeltunnel saniert wurde. Die Autofahrer wurden in Richtung Süden über die Strecke Mühlhausen-Geislingen geschickt.

 

Tumultartige Szenen an den Schlupflöchern

Zuvor hatten sich vor der Schranke und vor anderen Schlupflöchern auf dem Rasthof zeitweise tumultartige Szenen abgespielt. Autofahrer blockierten sich aufgrund der Enge mit ihren Wagen zeitweise gegenseitig. Immer wieder versuchten Einzelne, die Bolzen der Schrankenanlage zu entfernen, die eine Abfahrt vom Parkplatz auf die Landstraße verschloss. Andere hatten einen großen Findling auf die Seite geschafft, der auf dem Rasthof den Böschungsbereich neben der Schranke für den Verkehr versperrte. Immer wieder gelang es einigen Autos, diese Böschung zu passieren und auf die Landstraße auszubrechen. Als weiteres Schlupfloch diente den Fahrern kleinerer Wagen, auch Motorradfahrern, der schmale Weg über den Betriebshof der Raststättentankstelle. Dieser Hof führt ebenfalls auf die Landstraße. Am Nachmittag gelang es schließlich, die Schranke zu öffnen – und Kolonnen von Autos, die während des Staus auf dem Parkplatz quasi eingeschlossen waren, ergossen sich in das nahe Gruibingen, wo man sich vor der Sperrung gefürchtet hatte.

Medien hatten Warnung vor Blockade verbreitet

Am Vormittag noch hatte es dort noch so ausgesehen, als ob die meisten Verkehrsteilnehmer die vielfach in den Medien verbreiteten Warnungen, dass es zu Blockaden durch das Aktionsbündnis Gegenverkehr kommen werde – mit langsam fahrenden Traktoren und geparkten Autos in Gruibingen –, ernst nehmen und den Ort meiden würden. Den ganzen Samstagvormittag kurvten die Traktoren recht einsam durch die kleine Ortschaft.

Nachmittags war die Grubinger Ortsdurchfahrt dicht

Erst im Laufe des Nachmittags, nachdem die Schranke am Rasthof geknackt worden war, nahm der Verkehr in Gruibingen zu – und das befürchtete innerörtliche Verkehrschaos seinen Lauf. Nun griffen auch die Maßnahmen des Aktionsbündnisses Gegenverkehr, das mit seinen Blockaden die Lage zusätzlich verschärfte, um auf die ihrer Meinung nach untragbare Belastung der Bevölkerung durch den Ausweichverkehr aufmerksam zu machen.

Die Autobahnpolizei schaute zu

Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Mühlhausen hatten offenbar zeitweise versucht, das Ausbrechen der Fahrzeuge von der Raststätte zu verhindern. Dazu hatten sie angeblich auch Holzpflöcke zwischen den Findlingen eingeschlagen. Ein Mitarbeiter soll dabei von einem ausbrechenden Wagen an der Hand gestreift worden sein. Beamte der Autobahnpolizei, die den ausbrechenden Verkehr beobachteten, erklärten, es sei nicht ihre Aufgabe, das Schlupfloch wieder mit dem Findling zu verschließen. Auch würden keine Bußgelder von ihnen verhängt.