Der Abgas-Skandal könnte Volkswagen teuer zu stehen kommen: Offenbar hat sich der Autobauer mit der US-Regierung und Fahrzeugbesitzern auf eine hohe Entschädigungssumme geeinigt.

Detroit - Volkswagen will zur Beilegung von Schadenersatzforderungen aus dem Abgas-Skandal in den USA umgerechnet rund neun Milliarden Euro zahlen. Der Großteil der zwischen US-Behörden und VW vereinbarten Summe solle dafür verwendet werden, betroffene Diesel-Fahrzeuge zu reparieren, zurückzukaufen und die Besitzer zu entschädigen, erfuhr die Nachrichtenagentur AP am Donnerstag aus informierten Kreisen.

 

Das Geld wird gesplittet

Das Geld geht demnach mehrheitlich an 482.000 US-Besitzer von Wagen mit Zwei-Liter-Dieselmotoren, deren Abgaswerte bei Tests manipuliert worden waren. Ein Teil der Summe seien aber auch Strafzahlungen an die US-Regierung sowie für ein Programm zur Bereinigung von Umweltschäden, sagten zwei Gewährspersonen der AP.

Die Besitzer haben demnach die Wahl, ihre Autos zu jenem Wert an VW zurückzuverkaufen, den diese vor Bekanntwerden des Abgas-Skandals im September 2015 hatten, oder sie zu behalten und den Autobauer für die Reparatur aufkommen zu lassen. Unabhängig davon soll jeder von ihnen noch einmal zwischen 1000 und 7000 Dollar Entschädigung bekommen, je nach Alter des Wagens.

Details könnten sich noch ändern

Die Gewährspersonen wollten anonym bleiben. Die Entscheidung soll am kommenden Dienstag offiziell verkündet werden. Es sei nicht ausgeschlossen, dass bis dahin noch einzelne Details der Grundsatzeinigung abgeändert werden könnten, sagte eine der AP-Quellen. Unklar sei bei den Verhandlungen zwischen Anwälten von Fahrzeughaltern, VW und US-Behörden noch, wie genau der Autobauer die betroffenen Diesel reparieren soll. Experten gehen davon aus, dass dafür ein größerer Katalysator eingebaut oder Harnstoff in den Auspuff eingespritzt werden könnte, der die Schadstoffe unschädlich macht.

In den VW-Fahrzeugen mit „Clean-Diesel“-Motoren war eine Software installiert, die dafür sorgte, dass die Emissionswerte während Tests deutlich geringer waren als im Straßenverkehr.