Im Hallschlag sollen 108 Wohnungen abgerissen werden, um 320 neue zu schaffen. Obwohl Wohnraum in Stuttgart dringend benötigt wird, sind nicht alle glücklich darüber. Drei Mieter weigern sich, auszuziehen.

Architektur/Bauen/Wohnen: Andrea Jenewein (anj)

Hallschlag, in den späten 1970er und 1980er Jahren. Der Stadtteil des Stuttgarter Bezirks Bad Cannstatt gilt damals als sozialer Brennpunkt. Ein Junge rennt mit einem Ball über die Wiese, er ist schnell. Trotz der sozial rauen Umgebung und obwohl er in einem der Hochhäuser des Viertels wohnt, gibt es im Hallschlag das, was er braucht: genug Rasenflächen zwischen den Häusern oder auch Bolzplätze „mit einem Betonboden voller Löcher“, auf denen er mit seinen Kumpels kicken kann. Tag für Tag. Denn „der Fußball war alles für mich“, sagte der Junge von einst Jahre später. Und vielleicht wäre aus eben jenem Jungen nicht das geworden, was er heute ist, wenn er nicht im Hallschlag mit seinen vielen Grünflächen aufgewachsen wäre. Nämlich der Fußballprofi und spätere Fußballmanager Fredi Bobic. Ein Mann des Rasens.