Wir würdigen freiwilliges Engagement in Stuttgart mit einem Ehrenamtspreis. Wer ausgezeichnet wird, entscheiden die Leserinnen und Leser. Wer sich beteiligt, gibt damit auch ein Votum für das Ehrenamt ab, kommentiert Redakteur Jan Sellner.
Bitte gehen Sie wählen!“ Diese Aufforderung erfolgt regelmäßig vor wichtigen Abstimmungen. Spätestens bei der Kommunalwahl und Europawahl im Juni wird sie uns wieder begegnen.
Als Zeitung wollen wir diese Bitte heute schon äußern, und zwar für eine Wahl ganz eigener Art: der zur Stuttgarterin und zum Stuttgarter des Jahres. Bei dieser Abstimmung geht es politisch im Grunde genommen um nichts. In anderer Hinsicht jedoch um sehr viel: nämlich um die Wertschätzung für Menschen, die sich in Vereinen, Initiativen oder in Nachbarschaften ehrenamtlich für andere und damit auch für das Gemeinwesen einbringen. Und das wiederum hat dann doch eine zumindest kommunalpolitische Komponente. Sie betrifft die Stärkung des Ehrenamts, um die sich Städte fortgesetzt und intensiv bemühen müssen. Denn das bürgerschaftliche Engagement ist es, was gemeint ist, wenn vom Kit die Rede ist, der die Gesellschaft zusammenhält.
„Stabiles ehrenamtliches Engagement in Stuttgart“
Es sind die vielen ehrenamtlich Tätigen, die den notwendigen Zusammenhalt schaffen. Die alle zwei Jahre stattfindende Bürgerumfrage der Stadt Stuttgart hat ergeben, dass vergangenes Jahr 29 Prozent der mehr als 4000 Befragten in Stuttgart ehrenamtlich aktiv waren – fünf Prozent mehr als 2019. Neun von zehn Freiwilligen gaben an, dass sie ihr Ehrenamt auch zukünftig ausüben wollen. Das kommt vor allem den Bereichen Bildung, Soziales und Sport zugute. Auch der Umwelt- und der Tierschutz profitieren davon. Das Statistische Amt kommt zu dem erfreulichen Schluss: „Trotz der Herausforderungen der Coronapandemie ist das ehrenamtliche Engagement in Stuttgart stabil geblieben.“
Die Ehrenamtlichen machen davon selten ein Aufhebens. Man spricht deshalb auch von den „stillen Helden“. Viele drängt es unaufgefordert zum Engagement. Entlohnt werden sie mit dem Gefühl, etwas Sinnhaftes zu tun, das manchmal sogar ein Glücksgefühl ist. Das mindert die Anstrengung allerdings nicht. Es ist jedenfalls nicht selbstverständlich, Zeit und Kraft für ehrenamtliche Arbeit aufzuwenden und dies häufig über einen langen Zeitraum hinweg. Freiwilliges Engagement verdient daher nicht nur ein beifälliges Nicken und ein leises Klatschen, sondern weithin hörbare öffentliche Anerkennung.
Dazu soll der jährliche Ehrenamtspreis der beiden Stuttgarter Zeitungen und der Volksbank Stuttgart beitragen. Mit ihm werden Menschen in Stuttgart gewürdigt, die sich im vergangenen Jahr durch ihr Engagement besonders hervorgetan haben. Die Hinweise darauf verdanken wir Patinnen und Paten, die zuletzt 44 Vorschläge eingereicht haben. Neun davon hat eine Jury ausgewählt und stellt diese jetzt online zur Abstimmung. Die Wahl fällt zweifellos schwer, denn die Summe der guten Taten mündet immer wieder in die Erkenntnis, dass es weit mehr Ehrenamtliche verdienen würden, als Stuttgarterin und Stuttgarter des Jahres 2023 geehrt zu werden.
Dieses Wissen schwingt im Hintergrund mit, wenn wir jetzt das Meinungsbild der Leserinnen und Leser einholen; sie entscheiden, welche Kandidaten die Auszeichnung und das Preisgeld erhalten. Bis einschließlich 4. Februar gibt es die Möglichkeit, sich an dem Onlinevoting zu beteiligen. Jede Stimme ist eine Stimme für das Ehrenamt. Das allein sollte ein schöner Anreiz sein.
So können Sie abstimmen
An dem Onlinevoting zum Ehrenamtspreis können Sie von sofort an bis einschließlich Sonntag, 4. Februar, online unter dem folgenden Link teilnehmen: https://stz.de/voting bzw. https://stn.de/voting Jeder hat nur eine Stimme! Die Videoporträts, in denen sich alle Nominierten und ihre Paten persönlich vorstellen, sehen Sie unter https://stz.de/videoportraets bzw. unter https://stz.de/videoportraets Informationen zum Ehrenamtspreis und die Videos von sämtlichen Gewinnern und Gewinnerinnen der vergangenen Jahre finden Sie unter https://www.stuttgarter-des-jahres.de/