Adelstitel gibt es keine mehr, aber unter dem Deckmantel des republikanischen Namensrechts führen sie ein munteres Leben, wie sich am Beispiel von Bernhard Markgraf von Baden erneut zeigt.

Bernhard Prinz von Baden ist einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden, als er Mitte der 2000er Jahre wertvolle mittelalterliche Handschriften aus der badischen Landesbibliothek verkaufen wollte. Dies erschien ihm unabdingbar zur Sanierung der Familienfinanzen. Der Deal scheiterte am öffentlichen Aufschrei. Zudem befand sich der Großteil der Kulturgüter, die er im Familienbesitz wähnte, bereits im Staatseigentum. Zuvor schon hatte er das Neue Schloss in Baden-Baden vermarktet. Bernhard, 1970 auf Schloss Salem geboren, leitet seit 1998 die Familiengeschäfte. Sein Vater Max hatte ihn 1998 zum Generalbevollmächtigten ernannt, worauf der Sohn das Studium in Hamburg abbrach.