Abgeordnete bereichern sich an der Not ihrer Wähler: Das ist Gift für die Wahlkämpfer der Union. Der Zorn auf geldgierige Volksvertreter wirkt wie Öl in der Glut des vor sich hin kokelnden Corona-Unmuts, meint StZ-Autor Armin Käfer.
Stuttgart - Als wäre der Verdruss über die Pandemiepolitik nicht groß genug: wegen der schwergängigen Impfkampagne, allzu vollmundigen Testversprechen, scheinbar willkürlichen Kriterien für den Lockdown und dessen Lockerung. Die Affäre um korrupte Volksvertreter trifft die Union, der die Verdächtigen angehören, in einer ohnehin heiklen Phase. Das Vertrauen in die von ihr angeführte Bundesregierung schwindet dahin. Seit Beginn der Pandemie war der Zuspruch nie schlechter als zurzeit. Und jetzt das noch: Schlagzeilen von gierigen Abgeordneten, zwielichtigen Deals mit Schutzmasken, wohl gar zulasten der Steuerzahler – ein Debakel zum Auftakt des Superwahljahrs, wenige Tage vor zwei wichtigen Landtagswahlen. Die Vorwürfe, um die es geht, wirken wie Öl in der Glut des vor sich hin kokelnden Corona-Unmuts.