Transparenz gehört zu den grünen Prinzipien. Auch für Theresia Bauer? Die Wissenschaftsministerin und die Uni Heidelberg versuchen mit allen Mitteln, die Einsichtnahme in brisante Akten zu verhindern.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Transparenz gehört zu den Prinzipien, die bei den Grünen hoch gehalten werden. Doch in der Regierungspraxis tun sich ihre Vertreter zuweilen schwer damit. Ein besonderes Beispiel liefert derzeit Theresia Bauer: Im Zusammenspiel mit der Universität ihrer Heimatstadt Heidelberg verhindert die Wissenschaftsministerin, dass zwei Rechtsgutachten zur Zusammenarbeit zwischen der Hochschule und der Bank Santander offengelegt werden. Eigentlich müsste das in aller Interesse sein: die Juristen kamen angeblich zu dem Schluss, dass zwischen der Auftragsvergabe der Uni für eine „Doktorandenkarte“ und einer Millionenspende der Bank an die Uni kein problematischer Zusammenhang bestehe. Abgeordnete von CDU und FDP sind davon nach der Akteneinsicht nicht überzeugt: Aufgrund ihrer Zweifel prüft derzeit die Staatsanwaltschaft, ob Ermittlungen wegen eines Koppelgeschäfts einzuleiten sind.