Landestypische Musik und Tänze haben die Besucher des ersten Afrika-Festivals im Bezirk begeistert. Allerdings kamen nicht ganz so viele Besucher, wie manch einer es sich erhofft hatte.

Stuttgart-Weilimdorf - Als drei afrikanische Frauen zur Trommelmusik der Gruppe Djembe Lamp Fall tanzen, fegen sie wie kleine Wirbelwinde über die Bühne, werfen lachend ihre Arme und Beine in die Luft und schütteln ihre üppige Haarpracht. Die Zuschauer sehen: Sie haben Spaß an dem, was sie tun. Die Besucher klatschen begeistert, wenn eine Tänzerin ein Solo vorführt, einige wippen im Takt der Trommeln mit.

 

Während in der ehemaligen Vereinsgaststätte Blick Solitude am Samstagnachmittag buchstäblich der Bär steppte, war im Außenbereich hingegen nur wenig los. „Das ist eine Katastrophe“, sagte ein afrikanischer Händler, der extra aus Frankfurt angereist war, um Schmuck aus Äthiopien, Gambia und Kenia anzubieten. Am späten Nachmittag des zweiten Festivaltags hatte er noch kaum etwas verkauft. Er vermutete, dass das Regenwetter viele Leute davon abhielt, beim ersten Afrika-Festival in Weilimdorf vorbeizuschauen.

Trotz des schlechten Wetters zufrieden

Die Mitglieder des afrikanischen Vereins Baye-Fall, die das Festival organisiert haben, sind trotz des schlechten Wetters zufrieden. „Die Trommel- und Tanzworkshops werden gut besucht“, sagte die Schriftführerin Astrid Fischer. „Die Leute sind begeistert und sehr offen. Es ist etwas ganz Besonderes, das hier sonst nicht stattfindet“, sagte sie. Viele der Besucher, die am Freitag vorbeikamen, seien auch am Folgetag wieder da gewesen.

Außer dem Ziel, die Besucher gut zu unterhalten, möchte der Verein ihnen auch die afrikanische Kultur näherbringen. „Wir stehen für den interkulturellen Dialog“, erklärte Astrid Fischer. Sie stelle immer wieder fest, dass es nach wie vor zahlreiche Vorurteile und festgefahrene Klischees gegenüber der afrikanischen Kultur gebe. Sie führt dies auf ein Informationsdefizit zurück: „Man kennt vieles einfach nicht.“ Daher freut sie sich, wenn während des Festivals Gespräche zwischen den Vereinsmitgliedern und den Besuchern zustande kommen. „Aber es ist auch in Ordnung, wenn jemand einfach nur zum Feiern kommt“, sagte sie.

Susan und Klaus Quicker besuchten das Afrika-Festival, weil sie „einfach neugierig“ waren. „Das ist mal was ganz Neues hier in Weilimdorf“, sagt Klaus Quicker. Er bedauerte, dass nicht mehr Besucher gekommen sind. Seine Frau ist vor allem von den Tänzerinnen begeistert. Die schnellen Bewegungen der jungen Frauen gefallen ihr. Ob sie an einem Tanzworkshop teilnimmt, lässt sie aber noch offen. „Im Moment ist die Hemmschwelle noch zu groß“, sagte sie.