Aidlinger Kinderhaus als faire Kita ausgezeichnet Kinderhaus Sonnenschein will ein leuchtendes Vorbild sein

Spielerisch wird den Kindern Nachhaltigkeit beigebracht. Foto: Eibner-Pressefoto/Roger Buerke

Regionale Produkte, kaputtes Spielzeug wird repariert: In der Aidlinger Kinderkrippe im Kinderhaus Sonnenschein wird Nachhaltigkeit vorgelebt. Jetzt wurde sie als faire Kita auszeichnet.

Eine ganz besondere Auszeichnung und viele große Augen bei den Kleinsten gab es neulich in der Aidlinger Kinderkrippe im Kinderhaus Sonnenschein. Als erster Kindergarten im Ort erhielt die Einrichtung unterhalb der Sonnenberghalle die Zertifizierung als faire Kita. Die zuständige Projektkoordinatoren, Karin Wirnsberger, erklärte das Konzept:„Wir fangen bei den Jüngsten an, damit kommt das Thema in die Familien.“ Auch Schultes Ekkehard Fauth freut sich über die Auszeichnung: „Als Bürgermeister bin ich riesig stolz.“ Umso mehr als Aidlingen auch auf sein Betreiben hin bereits vor zehn Jahren erste Fairtrade-Gemeinde im Kreis Böblingen wurde.

 

Es ist toll zu sehen, wie sich die älteren der derzeit 40 Kinder in vier Gruppen zwischen ein und drei Jahren spielerisch mit der Mülltrennung beschäftigen und sich auf kreative und ansprechende Weise mit Nachhaltigkeitsthemen auseinandersetzen. Das Kita-Team um Leiterin Tanja Breitling, die das Thema bereits im Rahmen ihrer Aus- und Weiterbildung entdeckte, setzt zusammen mit den Kindern und deren Eltern im Alltag und bei vielfältigen Aktionen nachhaltiges, faires und umweltbewusstes Handeln praktisch um. Da gibt es beim Müsli-Frühstück Trockenfrüchte und Bananen aus fairem Handel und Getreide aus der Region und als Geschenke zum Nikolaus und zu Ostern fair gehandelte Schokolade sowie Musikinstrumente aus dem fairen Handel. Die Kinder bepflanzen ein Hochbeet und verarbeiten zusammen mit den Erzieherinnen die eigenen Produkte. Kaputt gegangene Spielsachen werden wann immer möglich repariert und nicht gleich neu angeschafft.

Regionalität vor Internationalität

„Es geht nicht um große Projekte, sondern es geht es um das Vorleben im Alltag“, unterstrich Karin Wirnsberger mit Blick auf Tanja Breitling. „Faire Kita“ sei im Kinderhaus Sonnenschein fest verankert, in der Hauskonzeption und sogar im Krippen-ABC. Ein Konzept, das sich wunderbar in die Bestrebungen der Gemeinde integriere. Regionalität vor Internationalität gilt in Aidlingen schon lange. „Was wir regional bekommen können, müssen wir nicht fair kaufen“, unterstrich Ekkehard Fauth.

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, zitierte er das alte Sprichwort. Und das sei auch in puncto Nachhaltigkeit genau der richtige Ansatz. Für die Gemeinde Aidlingen setzt der Bürgermeister auf Nachahmer bei den anderen Kitas im Ort. „Ich hoffe auf eine Initialzündung des leuchtenden Vorbilds Sonnenschein“, so der Aidlinger Schultes. Als weiteres Ziel nennt er, dass auch die Gemeinde „Fairer Kita-Träger“ wird. „Das schreibe ich mir in meiner Amtszeit noch auf die Fahne“, erklärt Fauth, der im kommenden November aus Altersgründen seinen Bürgermeisterstuhl freimacht.

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