Aktienvorschau Die Börsenparty ist vorerst vorbei

Aktienhändler an der Frankfurter Börse Foto: AFP/DANIEL ROLAND

Unser Börsenexperte blickt auf die kommende Handelswoche: Ungewissheit über die US-Zinswende und geopolitische Risiken haben die Rekordjagd gestoppt. Es könnte vorerst ungemütlich bleiben.

Neue Inflationssorgen in den USA und bange Blicke in den Nahen Osten: Anleger gehen in Deckung. Drei Wochenverluste in Folge hat der Dax schon hinnehmen müssen – der Leitindex ist deutlich unter die Marke von 18 000 Punkten gerutscht. Überraschend ist das nach der rasanten Rallye der Vormonate nicht. Doch einiges deutet darauf hin, dass es vorerst ungemütlich bleibt.

 

Hoffnung auf rasche Zinssenkungen in USA gedämpft

Dass die Rekordjagd an den Aktienmärkten früher oder später gebremst werden würde, war klar. Krisen und Kriege wurden von Investoren lange genug ausgeblendet – bis zur jüngsten Eskalation des Nahostkonflikts. Hinzu kommt Ernüchterung nach den übertriebenen Hoffnungen auf rasche Zinssenkungen in den USA, die Fed-Chef Jerome Powell wegen der zähen Inflation dämpfen musste.

„Nun ist die Korrektur überzogener Erwartungen offensichtlich in vollem Gange“, resümiert Experte Markus Reinwand von der Helaba. Entgegen der alten Börsenweisheit „Sell in May“ – verkaufe im Mai – hätten einige Anleger bereits mit Start in den April in den Abgabemodus geschaltet. Mit einem schwerwiegenden Kursrutsch rechnet Reinwand aber nicht . „Mittelfristig sprechen sich verbessernde Wachstums- und Gewinnperspektiven für robuste Aktienmärkte.“

Hoffnung auf Konjunkturerholung – Ifo-Index im Fokus

Obwohl es für den Dax zuletzt bergab ging, steigt die Zuversicht, dass die lahme deutsche Konjunktur endlich wieder in Gang kommt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex könnte die Hoffnung auf ein Ende der wirtschaftlichen Durststrecke am Mittwoch erhöhen. Am Dienstag steht der Einkaufsmanagerindex für den Euroraum auf der Agenda.

Außerdem läuft die Quartalszahlensaison bereits auf Hochtouren. Diese Woche legen US-Großkonzerne verschiedenster Branchen wie Tesla, Boeing, Microsoft und Exxon Mobil ihre Geschäftsberichte vor. In Deutschland berichten unter anderem das Dax-Schwergewicht SAP, die Deutsche Bank und der Chemiekonzern BASF.

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