Der Dialog der Religionen und der Integrationsrat wollen mit der Aktion am Ludwigsburger Rathaus ein Zeichen setzen. Sie hoffen auf viele Teilnehmer.

Es soll ein Zeichen sein. Ein Zeichen für den Frieden und das Miteinander. Ein Zeichen gegen Krieg und Hetze. Am Samstag laden der Dialog der Religionen und der Integrationsbeirat dazu ein, um das Rathaus herum eine Menschenkette zu bilden – unter dem Motto „Wir stehen zusammen – für den Frieden in Ludwigsburg“.

 

„Der Ludwigsburger Weg ist es, zusammenzustehen, auch wenn es schwierig wird“, sagt Citypfarrer Martin Wendte. Und schwierig ist es längst, so Wendtes Beobachtung. „Die Weltgeschichte ist in Ludwigsburg angekommen. Die Debatte um den Krieg in Nahost findet auf den Schulhöfen, in den Kirchengemeinden, in den Vereinen, auf den Straßen statt.“

Friedliches Miteinander

Nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober auf Israel habe man sich zusammengesetzt und eine Stellungnahme gegen Antisemitismus formuliert, erklärt Martin Wendte. Sie wurde dem Gemeinderat am 8. November präsentiert. Mit Entsetzen habe man wahrgenommen, dass es zunehmend Gewalttaten gegen jüdische Menschen und Einrichtungen in Deutschland gebe, heißt es darin. Ebenso wie gegen muslimische Menschen und Einrichtungen sowie gegen Menschen anderer Herkunft und Religion.

Ludwigsburg trete jeder Form von Antisemitismus entschieden entgegen. Ebenso wie jeder Form von Islamfeindlichkeit und Rassismus. „Wir setzen uns weiterhin für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen aller Religionen und aller Nationen hier in Ludwigsburg, in Deutschland und in der Welt ein“, hieß es in der Stellungnahme weiter. Die Präsentation im Ratsgremium der Stadt sei wichtig gewesen, sagt Wendte. „Aber wir wollen ein weiteres sichtbares Zeichen in der Öffentlichkeit setzen – und das tun wir jetzt mit der Menschenkette.“ Religionen würden zwar immer wieder für Kriege benutzt und missbraucht, von ihrem inneren Kern her seien sie jedoch Friedensboten.

Bewusst zeitgleich mit dem Markt

Die Aktion, mit der auch Stärke und eine funktionierende Gemeinschaft gezeigt werden sollen, wurde bewusst auf den Samstag gelegt – und um 12.45 Uhr auch bewusst zur Wochenmarktzeit. Die Menschenkette soll um das Rathaus herum gebildet werden. „Wenn 50 Menschen kommen freuen wir uns. Wenn es mehr werden, freuen wir uns noch mehr“, so Wendte.