Bei der Aktion Kutterschaufel sind rund 50 Helfer im Einsatz.

Leonberg - Am Eltinger Steinesel auf dem Kirchplatz ist eine bunte Truppe versammelt: Rund 50 Helfer aus Vereinen, Institutionen und Schulen haben Stadtrat Wolfgang Röckle und der Vorsitzende des Kirbevereins, Alexander Roth, für die Aktion Kutterschaufel zusammengetrommelt. Dieses Mal werden dank der vielen Helfer statt bisher zehn zwölf Bezirke eingeteilt, und so kann fast ganz Eltingen geputzt werden, bis zur Brennerstraße.

 

Ausgerüstet mit bunten Greifzangen, robusten Handschuhen und Müllsäcken ziehen sie bei bestem Frühlingswetter durch den Ort. Hervorgegangen ist die Aktion aus einer traditionellen CDU-Putzete, bei der nur ein kleines Gebiet gesäubert werden konnte. Dann haben sich die Organisatoren mit anderen Vereinen zusammengeschlossen. Jetzt jährt sich die neue Aktion Kutterschaufel bereits zum dritten Mal und immer mehr Vereine und Helfer im Stadtgebiet machen mit. „Miteinander können wir etwas bewegen, darauf sind wir hier in Eltingen stolz“, sagt Alexander Roth. „Wir haben die Aktion Kutterschaufel gerade zum aktuellen Umweltwettbewerb der Lokalen Agenda angemeldet und sind die ersten Starter, deshalb ist heute sogar das Regionalfernsehen dabei“.

Gefühlt 100 000 Zigarettenkippen

„Erhalten und gestalten“ ist das Motto des diesjährigen Wettbewerbs „Leonberg für die Umwelt“. Ziel ist es, ein Zeichen zu setzen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Der Wettbewerb läuft bis September.

Direkt im Ortskern Eltingens sieht es noch recht sauber aus, „man erkennt sofort, wer seine Kehrwoche macht und wer nicht“, berichtet Oliver Zander, Vorsitzender der Leonberger CDU, der mit seiner Frau vor allem Zigarettenkippen eingesammelt hat. Ein mühseliges Unterfangen ist es, mit der Greifzange die kleinen Kippen zu packen. Zum ersten Mal dabei ist die Chorgemeinschaft Eltingen. Die Vorsitzende Roswitha Brand ist mir ihrem Team ebenfalls im Stadtkern unterwegs. Auch sie berichtet von „gefühlt 100 000 Zigarettenkippen am Wegesrand, und vom Autorückspiegel über Babyschnuller bis zu Schnapsflaschen ist alles dabei“.

Außerhalb des Ortskerns sind die Sammler noch erfolgreicher. Vor allem an und in der Glems und auf der anderen Seite der Autobahn wird oft wild Müll entsorgt. Hier werden volle Mülltüten gefunden, Radkappen, Automatten und Schirmständer in den Gebüschen. Albert Kaspari und das Team des Obst-, Garten- und Weinbauvereins Eltingen-Leonberg sind hier und im angrenzenden Industriegebiet unterwegs. „Man sieht gleich, wo die Lkw-Fahrer ihre Vesperreste entsorgen oder wo abends Partys gefeiert werden.“

Von der Windel bis zur leeren Flasche

Mit dabei ist auch Elisabeth Kolofon von der Lebenshilfe mit einigen jungen Menschen mit Handicap, die sich mit Feuereifer an die Arbeit machen. Die kleine Gruppe ist am Freibad-Parkplatz unterwegs. „Von der vollen Windel über leere Flaschen und zig Zigarettenkippen ist alles Mögliche dabei“, berichtet sie. Klaus Gritsch hat am Vortag in der Zeitung von der Aktion gelesen und macht spontan mit. Er trägt den Müllsack wie eine Trophäe über der Schulter und liefert ihn auf dem Kirchplatz ab. „Wir haben gleich am Anfang sogar ein Maskottchen für die Sammelaktion gefunden, einen kleinen roten Stoffteufel“, sagt er lachend.

Auch dabei: die Helfer des Bürgervereins, der Lyra, des Naturschutzbundes und viele andere mehr. Lohn für all die Mühe ist nach rund drei Stunden Arbeit ein Vesper mit Würstchen vom Grill, gestiftet von heimischen Firmen. Fazit für Organisator Wolfgang Röckle: „Eine gelungene Aktion. Wir haben wieder viel Müll aufgeräumt, vor allem entlang der öffentlichen Wege.“