Wer schon einmal kurzfristig einen Städtetrip organisieren musste, der weiß: Zeitnot macht die Sache weder einfacher noch billiger. Diese Erfahrung hat Volleyball-Bundesligist Allianz MTV Stuttgart schon öfter gemacht – und nun in der Play-off-Finalserie erneut.
Zweimal musste der amtierende deutsche Meister für die Mission Titelverteidigung schon nach Schwerin reisen. Weil nach je zwei Auswärts- und Heimspielen in der Finalserie aber noch keine Entscheidung gefallen ist, steht nun erneut der Trip in den Norden an. Was einer planerischen und finanziellen Herausforderung gleichkommt.
Eigentlich wäre der Tross gerne an diesem Samstag bequem nach Hamburg geflogen, um von dort nach Schwerin weiterzureisen, wo am Sonntag (17.10 Uhr) das fünfte Duell um die Meisterschaft stattfindet. Doch es gab nicht genügend Flüge, und hätte es sie gegeben, wären sie zu teuer gewesen. Also reist das Team schon an diesem Freitag mit dem Bus nach Mecklenburg-Vorpommern, nur zwei Spielerinnen wird der anstrengende und unbequeme Roadtrip erspart: Krystal Rivers und Britt Bongaerts benötigen dringend eine längere Erholungsphase, sie dürfen ins Flugzeug steigen.
Zweimal Meister nach zwei Auswärtsspielen
All das zeigt: Die drei Auswärtsspiele in Schwerin bedeuten nicht nur körperlich eine Belastung, sondern auch finanziell. „Die Reisekosten laufen derzeit komplett aus dem Ruder, belaufen sich auf mehr als 60 000 Euro“, sagt Sportchefin Kim Renkema, „so viel Geld haben wir in den Play-offs noch nie ausgegeben.“
Im vergangenen Jahr stand der Titel nach zwei Auswärtsspielen beim SC Potsdam fest. 2022 reiste Allianz MTV ebenfalls zweimal nach Potsdam – hatte als Erster der Hauptrunde im entscheidenden Spiel dann aber Heimvorteil.