Sie schüttelte unzählige Hände, sie umarmte ganz viele Menschen, sie schrieb Autogramme – und am Ende bekam sie auch noch einen kleinen selbst gebackenen Kuchen geschenkt. Nach dem 3:0 von Allianz MTV Stuttgart im vierten Finalspiel um die Meisterschaft gegen den SSC Schwerin stand Maria Segura Pallerés wahrlich im Mittelpunkt des Geschehens. Nicht, weil sie die Kapitänin des Teams ist. Nicht, weil sie Spielerin der Partie geworden wäre (diesen Titel holte sich Krystal Rivers). Aber: Weil die Spanierin eben ihr letztes Spiel in ihrem sportlichen „Wohnzimmer“ absolviert hatte.
„Die Scharrena“, sagte sie mit strahlender Miene, „war da, als wir sie gebraucht haben.“ In den Heimspielen, ergänzte sie, „fühlen wir einfach noch viel mehr Energie als auswärts“. Die Fragen nach ihrem persönlich letzten Spiel in dieser für sie besonderen Atmosphäre vor ihrem bevorstehenden Karriereende lenkte sie zwar immer wieder – bewusst oder unbewusst – auf das eben zu Ende gegangenen Spiel gegen den SSC. So ganz wegwischen konnte sie das Thema aber natürlich nicht. Anders als zuvor auf dem Feld.
Da, erklärte Maria Segura Pallerés, habe sie bewusst versucht, nicht an die Tatsache zu denken, dass dies ihr letztes Spiel in der Scharrena ist. „Das hätte mich nur abgelenkt“, sagte die Spanierin – die es sich gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen gar nicht hatte erlauben können, abgelenkt zu sein. Dann nämlich wäre die Finalserie am Mittwochabend wohl schon zugunsten der Schwerinerinnen entschieden worden.
Die Meisterschaft wäre der sechste Titel der Kapitänin
So aber blieb das Team mit seiner Kapitänin auch nach der 2:0-Satzführung fokussiert und glich in der Finalserie zum 2:2 aus. „Ich bin stolz auf das Team“, sagte die 31-jährige Außenangreiferin – sparte aber noch mit großen Emotionen. Denn der Abschied aus der Scharrena bedeutete ja nicht den Abschluss der Karriere. Ganz im Gegenteil.
Maria Segura Pallerés hat am Sonntag noch viel vor. „Es wäre mir sehr wichtig, mich mit einem weiteren Titel zu verabschieden“, sagte die Spanierin mit Blick auf das entscheidende fünfte Finalspiel beim SSC Schwerin am Sonntagnachmittag (17.10 Uhr/Sport 1). Es wäre ihr sechster, seit sie 2020 nach Stuttgart kam – und der dritte in dieser Saison.
Danach spielt sie noch einige Partien mit der spanischen Nationalmannschaft, am 2. Juni absolviert sie dann in ihrer Heimat ihr wirklich letztes Spiel als Profivolleyballerin. Künftig wird sie in München leben – also nicht zu weit weg, um mal wiederzukommen. Zum Händeschütteln, Umarmen und Autogramme schreiben.