Volleyball-Supercup Der erste Titel geht nach Stuttgart
Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart haben sich durch das 3:1 gegen den SSC Schwerin den ersten Titel der Saison gesichert – der den Erfolgshunger aber nur steigern soll.
Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart haben sich durch das 3:1 gegen den SSC Schwerin den ersten Titel der Saison gesichert – der den Erfolgshunger aber nur steigern soll.
Als es am Ende des vierten Satzes um die Entscheidung ging, boten die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart das aus den vergangenen Jahren gewohnte Bild. 23:19 – durch Krystal Rivers. 24:20 – wieder die Diagonalangreiferin – die dann auch den Schlusspunkt setzte. Britt Bongaerts stellte den Ball nach hinten, Rivers stieg hoch, traf den Ball, und der Schweriner Block konnte nichts mehr ausrichten. Mit ihrem 31. Punkt der Partie hatte die US-Amerikanerin den 3:1 (27:25, 21:25, 25:17, 25:21)-Sieg der Stuttgarterinnen gegen den SSC Schwerin perfekt gemacht – und dafür gesorgt, dass sich der amtierende deutsche Meister zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte Supercupsieger nennen darf. „Wir haben den Supercup noch nicht so oft gewonnen“, sagte Kim Renkema, die Stuttgarter Sportdirektorin, „deshalb ist dieser Sieg etwas ganz Besonderes für uns.“
Im Jahr 2016 hatte der MTV schon einmal im Duell des Meisters gegen den Pokalsieger triumphiert, bei drei weiteren Teilnahmen setzte es dann aber Niederlagen – zweimal gegen den SSC Schwerin, im vergangenen Jahr gegen den SC Potsdam. Was besonders bitter war, weil die Allianz-Frauen im Rekordspiel unterlagen – vor über 6000 Zuschauern in der Stuttgarter Porsche-Arena.
In diesem Jahr hatte der Pokalsieger aus dem Norden ein Heimspiel, allerdings nicht in der heimischen Halle in Schwerin. Der Supercup wurde in der Rostocker Stadthalle ausgetragen. Doch auch hier waren die Kräfteverhältnisse auf den Tribünen schnell geklärt. Lediglich rund 70 der 4600 Zuschauer waren aus Stuttgart angereist. Doch die durften am Ende der Partie nicht nur ihr Team bejubeln, sondern hatten zuvor auch ein äußerst enges und spannendes Spiel gesehen.
In jedem der vier Sätze hatte der MTV den ersten Punkt gemacht, doch Sicherheit gab das nur bedingt. Im ersten Durchgang dauerte es bis zum 15:14, ehe die Stuttgarterinnen erneut in Führung gehen konnten. Die Entscheidung fiel dann ganz knapp mit 27:25. Im zweiten Satz lief das MTV-Team nach der 5:4-Führung fast nur noch einem Rückstand hinterher und musste den Ausgleich hinnehmen (21:25). Der dritte Satz wurde erst nach dem 17:16 und einer fortan starken Blockarbeit eine recht klare Sache. Und im vierten Durchgang dauerte es auch bis in die Schlussphase, ehe sich der MTV entscheidend absetzen konnte.
„Mal hatten wir eine Phase mit zu vielen Fehlern, dann wieder die Schwerinerinnen“, analysierte Kim Renkema – für die eine „klare Leistungssteigerung gegenüber den ersten beiden Spielen“ für den Sieg entscheidend war. Zwar hatte Allianz MTV Stuttgart auch die ersten beiden Bundesligapartien gegen den VC Wiesbaden und beim USC Münster gewonnen, doch war dabei noch viel Sand im Getriebe gewesen. „Jetzt haben wir es in allen Bereichen ein bisschen besser gemacht“, lobte die Sportdirektorin – und war „stolz“ auf ihr Team.
Aus dem ragte mal wieder Krystal Rivers heraus, die 31 Punkte beisteuerte. „Sie hat mal wieder ein Topspiel gemacht“, lobte Kim Renkema, „und wenn sie das macht, erleichtert uns das Vieles.“ Die Sportchefin lobte aber auch Neuzugang Kayla Haneline, die neun Punkte beisteuerte, die Zuspiele von Britt Bongaerts – und den Trainer.
„Das war auch gutes Coaching“, sagte Kim Renkema über die Art und Weise, wie Konstantin Bitter das Team führte und zum richtigen Zeitpunkt den Videobeweis anforderte. Der Chefcoach ist erst seit dieser Saison bei Allianz MTV, nun hat er nach wenigen Wochen schon den ersten Titel in der Tasche. „Das nimmt einem als neuem Trainer auch etwas Druck“, sagte Renkema. Wobei: Die Ziele bleiben hoch.
Der MTV will wieder um den Pokalsieg und die Meisterschaft kämpfen, dazu in der Champions League über die Gruppenphase hinaus erfolgreich sein. Weshalb weitere Leistungssteigerungen nötig sein werden. Nur gut, dass die selbst nach dem ersten Titelgewinn der Saison noch möglich sind. „Beide Teams“, sagte Kim Renkema über ihre Mannschaft und jene des SSC Schwerin, „haben noch Luft nach oben.“
Am kommenden Samstag (19 Uhr) können das die Stuttgarterinnen gegen die Roten Raben Vilsbiburg beweisen.