Allianz MTV Stuttgart Zwei Verträge sorgen für Kontinuität – und neue Ziele

Kim Renkema (re.) und Aurel Irion bilden auch weiter das Führungsduo bei Allianz MTV Stuttgart. Foto: Baumann/Julia Rahn

Allianz MTV Stuttgart hat in dieser Saison beste Chancen, mindestens einen Titel zu gewinnen – und hat nun auch schon wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.

Stuttgart - Im Volleyball ist derzeit so vieles unsicher wie in anderen Sportarten auch. Wie viele Zuschauer dürfen in die Hallen? Fallen Spiele wegen positiver Corona-Tests aus? Reichen die Ausweichtermine, um die Saison regulär zu Ende zu bringen? All diese Fragen beschäftigen auch Allianz MTV Stuttgart – abseits dieser Unsicherheiten hat der Club allerdings für Sicherheit gesorgt. Für ganze drei Jahre lang.

 

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Die demnächst auslaufenden Verträge des Führungsduos wurden verlängert, sowohl Geschäftsführer Aurel Irion, als auch Sportdirektorin Kim Renkema bleiben drei weitere Jahre an Bord. „Wir haben es geschafft, den Club wirtschaftlich auf solide Beine zustellen und haben uns sportlich in der deutschen Spitze etabliert“, sagt Aurel Irion, „nun wollen wir den Weg mit personeller Kontinuität weitergehen. Wir wollen uns in den kommenden drei Jahren in allen Bereichen noch einmal weiterentwickeln.“ Dieses Bekenntnis war vor allem wichtig für Kim Renkema.

Die Ziele passen zueinander

Die ehemalige Kapitänin des Stuttgarter Teams betont zwar einerseits, dass das Engagement für den MTV für sie kein gewöhnlicher Job ist. „Mein Herz hängt an Stuttgart“, sagt die Niederländerin, die seit 2017 von der Spielerin zur Sportdirektorin wurde. Dennoch wollte sie vor der Verlängerung um drei Jahre wissen, was Gesellschafter und Geschäftsführung planen. „Für mich war wichtig, dass meine sportlichen Ziele zu deren Ideen passen“, sagt Kim Renkema, „zum Glück“ passe das alles auch weiter zusammen. So sei die nun fixierte weitere Zusammenarbeit „eine tolle Sache“, ergänzt die Sportchefin und dankt den Gesellschaftern und dem Geschäftsführer.

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Aurel Irion ist froh, die Sportkompetenz seiner Mitstreiterin weiter an seiner Seite zu wissen. „Sie hätte sicher auch etwas anderes machen können, aber sie hängt sehr an unserem Projekt“, sagt der Geschäftsführer, der sich aufgrund der hohen Belastungen, die sein Job in einem kleinen Team mit sich bringt jedoch auch länger Gedanken über eine Fortführung der Tätigkeit gemacht hat: „Du kannst diese Aufgabe nur mit 150-prozentigem Engagement machen.“ Am Ende seiner Überlegungen hat er das Angebot der Gesellschafter angenommen. Auch, weil er zuvor gemeinsam mit Kim Renkema die Professionalisierung auch abseits des Volleyballfeldes vorangetrieben hat.

Ordentlich durch die Corona-Krise gekommen

Durch mittlerweile dreieinhalb hauptamtliche Stellen und einen Werkstudenten ist auch mal für Entlastung des Führungsduos gesorgt. Wichtig waren zudem die Signale der großen Sponsoren. „Alle Partner haben in der Coronakrise bislang zu uns gehalten“, sagt Irion, dessen Club bis Saisonende trotz der Pandemie zumindest keine Verluste machen muss. Und sie haben es auch ermöglicht, dass sich der Verein sportlich so aufstellen konnte, dass Titelgewinne keinem Wunder gleichen.

2019 gewann der MTV die Meisterschaft, mehrmals in den den vergangenen Jahren die Vizemeisterschaft, die Visitenkarte in Europa ist längst abgegeben – und schon in dieser Saison könnten gleich mehrere große Erfolge gelingen. „Noch haben wir nichts gewonnen“, warnt Kim Renkema zwar. Doch bestehen in drei Wettbewerben noch Titelchancen.

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Die sich dem Ende zuneigenden Gespräche mit den wichtigsten Sponsoren sollen auch in Zukunft Spitzenvolleyball in Stuttgart garantieren. „Man muss immer weiter wachsen“, sagt Kim Renkema, „selbst um das Bestehende zu erhalten.“ Doch bei Allianz MTV soll es ja weiter vorangehen.

Die Planungen für das Team der nächsten Saison sind schon weit gediehen, vier aktuelle Spielerinnen haben bereits einen Vertrag für die neue Runde. Auch international will der MTV weiter mitmischen – in der Champions League oder dem CEV-Cup. Mit dem Trainer Tore Aleksandersen wird demnächst über eine weitere gemeinsame Saison gesprochen, wobei es von Vereinsseite keine Zweifel am Norweger gibt. Und auch der Etat (derzeit geschätzte zwei Millionen Euro) soll nach Möglichkeit weiter wachsen.

Nachwuchsarbeit soll besser werden

„Wir haben viel erreicht“, bilanziert Kim Renkema die vergangenen Jahre – und schätzt die strukturelle und wirtschaftliche Entwicklung noch ein wenig höher ein als die sportliche. Nun soll die Professionalisierung vorangetrieben und die Nachwuchsarbeit noch verbessert werden. Mit Aurel Irion und Kim Renkema drei weitere Jahre an Bord. So viel ist sicher.

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