Allianz-Projekt in Stuttgart Ein Hochhaus und vier Nachbarn

Das Dortmunder Büro Gerber Architekten darf die neue Allianz-Welt in Stuttgart-Vaihingen planen. Neben den Häusern wird es einen 40 Meter breiten Grünzug geben. Eine alte Eiche wird erhalten.
Stuttgart - Für das Allianz-Neubauprojekt in Stuttgart-Vaihingen haben 16 Preisrichter am Freitagabend einstimmig den Architektenwettbewerb mit zehn Teilnehmern entschieden. Die Bürogebäude sollen nach den Ideen des Dortmunder Planungsbüros Gerber Architekten entstehen.
Der Entwurf sieht einen Hauptkomplex aus drei Gebäuden vor, die durch eine zweigeschossige Plaza verbunden sind, außerdem zwei Satellitengebäude. Dazwischen werden öffentliche Wege verlaufen, unterirdisch noch mehr Verbindungswege für Mitarbeiter. Nach dem Vorschlag der Architekten soll es auch gläserne Stege in Höhe der zweiten Obergeschosse geben. Diese missfallen aber nicht nur Städtebaubürgermeister Peter Pätzold (Grüne). Die Jury empfahl den Verzicht. Die Allianz-Verantwortlichen lassen mit sich reden.
Das Hochhaus wird 16 Etagen umfassen
Aus dem Hauptkomplex wird ein Hochhaus an der Heßbrühlstraße mit 16 oberirdischen Etagen und einer Höhe von etwa 60 Metern herausragen. Das sind sieben Meter weniger als bei dem in der Nachbarschaft stehenden Colorado-Hochhaus. Einen schönen alten Eichenbaum auf dem Baugelände will man erhalten. Neben ihm wird es einen Platz geben, von dem man zum Haupteingang zu Füßen des Hochhauses kommt. Unter dem Platz entsteht eine neue Sporthalle.
Auf den rund 100 000 Quadratmetern Geschossfläche über der Erde werden die Büros für die rund 4500 Mitarbeiter von 20 Einzelgesellschaften des Konzerns angesiedelt, die aus der Innenstadt hierher ziehen. Es sind vor allem die Mitarbeiter von Allianz Leben und Allianz-Sachversicherungen. Auf rund 70 000 Quadratmetern Geschossfläche unter der Erde werden vor allem gastronomische Räume, Konferenzräume und 1500 Parkplätze untergebracht.
Der Umzug ist erst 2022 zu erwarten
Bürgermeister Pätzold und Rainer Hagenbucher, Stuttgarter Standortleiter von Allianz, sowie Allianz-Projektleiter Claus Deblitz peilen an, dass dem Gemeinderat im dritten Quartal 2018 die Unterlagen für den Bebauungsplanbeschluss vorgelegt werden. Der Umzug, bisher für „frühestens 2021“ avisiert, ist nun eher 2022 zu erwarten, heißt es intern. Nach den Sommerferien will Pätzold die städtischen Gremien mit dem Entwurf vertraut machen. Er lobte bereits die „mutige Entscheidung“ der Jury für eine Architektur mit Ausstrahlung. Wichtig sei auch, dass über dem verdolten Schwarzbach ein Grünstreifen mit 40 Meter Breite entstehe. Die Firmenvertreter sagten, die neue Stuttgarter Allianz-Welt könne mittel- und langfristig flexibel genutzt werden. Jurychef Kaspar Kraemer urteilte, es zeichne sich ein moderner, unkonventioneller und neuer Auftritt der Allianz ab, der eine neue Firmenphilosophie verkünde. Der firmeneigene Sportverein TSV Georgii Allianz soll die alte Sporthalle und neue Außenanlagen möglichst während der Bauzeit nutzen können.
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