In der früheren Papierfabrik Scheufelen in Lenningen im Kreis Esslingen haben sich zwei Start-ups angesiedelt. Sie stellen hauchdünne Vliese und Faserprodukte her. Hier verraten die Gründer, wo sie zum Einsatz kommen sollen.
Ein leichter Luftzug weht durch die Halle der ehemaligen Papierfabrik Scheufelen in Lenningen. In der Hand von Manuel Clauss flattert ein DIN-A4-großes schwarzes Carbonfaservlies, nur 0,1 Millimeter dick. „So dünn wie wir stellt es kaum einer her“, meint der promovierte Chemiker. Nur in Großbritannien gebe es einen Konkurrenten. Clauss ist mit 35 Jahren der Jüngste im Start-up Phoenix Non Woven und operativer Geschäftsführer. In dem Unternehmen dreht sich alles um die Nassvliesherstellung. Die Vliesstoffe, bei denen auch Rest- und Reyclingstoffe verwendet werden, lassen sich beispielsweise in der Batterietechnik einsetzen. Die Räume der früheren Papierfabrik bieten dem Start-up Platz für seine Arbeit, aber auch einer weiteren Gründung: die Firma Fibers365 bereitet jährlich nachwachsende Pflanzen wie Stroh aus Getreide so auf, dass sie im Verpackungs-, Textil- und Biopolymerbereich eingesetzt werden können.