Alternativen zum Wahl-o-mat Hier wird man noch fit für die Europawahl

Abgeschaltet! Wer sich kurz vor der Europawahl noch durch den Wahl-o-maten klicken wollte, guckt in die Röhre. Wir haben nach Alternativen gesucht.
Stuttgart - Für viele Bundesdeutsche gehört er zu einer Wahl dazu wie Schnittchen zur Elefantenrunde am Sonntagabend: Der Wahl-o-mat, der seit 2002 bei der Entscheidung helfen soll, bei welcher Partei man sein Kreuzchen macht.
Jetzt darf die Bundeszentrale für politische Bildung das Internetangebot zunächst nicht weiterbetreiben: Die kleine, europafreundliche Partei „Volt“ hat mit ihrem Einspruch gegen den Wahl-o-maten beim Verwaltungsgericht Köln recht bekommen. Das Tool benachteilige kleinere und unbekanntere Parteien.
Der Bundeszentrale blieb daraufhin nichts anderes übrig, als den Wahl-o-maten vom Netz zu nehmen. Sie kündigte aber auch an, gegen die Eilentscheidung des Gerichts Beschwerde einzulegen.
>> Übrigens: Am 26. Mai ist auch Kommunalwahl – hier geht es zu unserem Kommunalomat
Wer in der letzten Woche vor der Europawahl aber noch den Wahl-o-maten befragen wollte, schaut jetzt erst einmal in die Röhre. Es gibt aber Alternativen:
EU and I
Wissenschaftler der Unis in Florenz und Luzern haben die Online-Wahlhilfe „EU and I“ entwickelt, finanziert wird es von der Europäischen Union. Viele halten „EU and I“ für den besseren Wahl-o-maten. Das Prinzip ist aber das gleiche: Das Tool fragt die Haltung zu 22 Positionen ab – sechs Antwortmöglichkeiten gibt es. Der große Vorteil: Man kann sich mit allen Parteien aller EU-Länder vergleichen. Ein wahrhaft europäisches Tool also.
Hier geht es zu „EU and I 2019“
Wahlkompass
Studenten und Professoren der Uni Münster haben mit dem Wahlkompass den kleinen Bruder des Wahl-o-maten erschaffen. Ähnlich wie bei der Mutter aller Entscheidungshilfen werden auch beim Wahlkompass die eigenen Standpunkte mit denen der Parteien verglichen. Allerdings bittet der Wahlkompass sechs statt drei Antwortoptionen, was das Ergebnis verfeinern soll. Wichtigster Unterschied: Die Standpunkte wurden nicht bei den Parteien abgefragt, sondern aus den Wahlprogrammen und Aussagen der Spitzenkandidaten erarbeitet.
Hier geht es zum Wahlkompass zur Europawahl
yourvotematters.eu
Der größte Vorteil: Bei diesem Tool wurde das tatsächliche Abstimmungsverhalten der Politiker analysiert, die zur Europawahl antreten. Der User beantwortet 25 Fragen und bekommen am Ende die Politiker und Parteien ausgespuckt, mit denen sie am meisten übereinstimmen. Interessant ist, dass man sich auch mit Parteien aus anderen EU-Ländern vergleichen kann. Fünf Organisationen aus verschiedenen EU-Ländern haben die Plattform entwickelt.
Hier geht es zu yourvotematters.eu
Wahlswiper
Ein bisschen wie Tinder für Wähler – das ist der Wahlswiper des Berliner Startups Movact. So funktioniert’s: Bei jeder der 35 Fragen, die der Nutzer beantwortet, vergleicht das Tool die Position mit den Antworten der Parteien. Stimmt man überein, gibt es einen Punkt. Wurde die Frage als besonders wichtig eingestuft, wird sie mit zwei Punkten gewertet.
Hier geht es zum Wahlswiper für die Europawahl
SWR-Europawahlcheck
Flüchtlingsfrage, Dieselproblematik, Subventionen für die Landwirtschaft – zu diesen und anderen Themen hat der Südwestrundfunk die Positionen der Parteien abgefragt und sie in kurzen Videostatements zusammengefasst. Damit die befragten Politiker nicht ins Dozieren geraten konnten, wurde die Antwort auf eine Minute pro Frage beschränkt. Zweite Versuche oder nachträgliche Schnitte waren nicht erlaubt. So bekommen Wähler einen kompakten Überblick über die Standpunkte, die die Parteien auf EU-Ebene vertreten.
Hier geht es zum SWR-Europawahlcheck
ausgewaehlt.eu
Klimawandel, Flüchtlingskrise, Forschung und Bildung: Die Standpunkte der Parteien zu den wichtigsten Themen der Europawahl in 280 Zeichen – das ist kurz gesagt ausgewaehlt.eu. Wer mehr wissen will, drückt auf „Mehr“ und kommt zu einem ausführlichen Statement. Für alle, die schnell auf den Punkt kommen wollen.
Hier geht es zu ausgewaehlt.eu
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