Dringend sanierungsbedürftig ist das Alte Rathaus in Waiblingen, das zuletzt ein Lokal beherbergt hat. Künftig soll dort wieder regionale Küche angeboten werden – aber erst nach der Remstal-Gartenschau.

Waiblingen - Rostbraten, Maultaschen und Linsen mit Spätzle: vorwiegend schwäbische Gerichte und Klassiker sollen auf der Speisekarte stehen, wenn im derzeit leerstehenden Alten Rathaus in Waiblingen der neue Pächter eingezogen ist. Das aber wird wohl noch eine ganze Weile dauern. Im Wirtschaftsausschuss des Gemeinderats hat der Oberbürgermeister Andreas Hesky dafür plädiert, das denkmalgeschützte Gebäude aus dem frühen 18. Jahrhundert zunächst gründlich zu sanieren und mit einem barrierefreien Zugang – sprich: einem Aufzug – zu versehen. Danach soll das Haus wie in den vergangenen Jahren gastronomisch genutzt werden.

 

Die Sanierung braucht Zeit

„Die Hoffnung war, dass wir das Alte Rathaus in diesem Jahr sanieren und dann zu Beginn der Remstal-Gartenschau 2019 wieder eröffnen können“, sagte Hesky. Nach einer Begutachtung der Gebäudesubstanz sei aber klar, dass die Sanierung mehr Zeit in Anspruch nehmen werde – der kürzlich entstandene Wasserschaden (wir berichteten) spiele dabei keine Rolle. Eine Wiedereröffnung vor der Gartenschau würde die Verwaltung aber „sowohl personell als auch technisch überfordern“, umso mehr als die Sanierung in Abstimmung mit dem Denkmalamt laufen müsse.

Es sei geplant, grundlegende Aspekte wie die Erneuerung der Technik und die Raumaufteilung zu erarbeiten und erst dann in Gespräche mit potenziellen Pächtern einzusteigen, erläuterte der Wirtschaftsförderer Marc Funk. Laut der Verwaltung muss die Lüftungs- und Kältetechnik erneuert werden, gleiches gilt für die Kücheneinrichtung und die Gasträume.

Standort für Aufzug gesucht

Danach könne man einen Pächter suchen und mit ihm die weitere Planung angehen. In Gesprächen mit Interessenten, hätten diese stets darauf hingewiesen, dass das Lokal, das man bislang über eine recht steile Treppe betritt, eine andere Erschließung benötige. Der Treppenaufgang soll modernisiert werden, zudem muss ein Standort für den geplanten Aufzug gefunden werden. Die Befürchtung mancher Gemeinderäte, man werde womöglich keinen Pächter finden, der zum Konzept passe, teilt Marc Funk nicht: „Es gibt nach wie vor Gastronomen, die in dem Bereich tätig sind.“