Lebensrettung am Unteren See in Böblingen: Als ein Mann etwas ins Wasser fallen hörte, reagierte er geistesgegenwärtig und verhinderte so Schlimmeres.

Ein 30 Jahre alter Mann ist am Montagnachmittag zum Lebensretter eines Vierjährigen geworden, nachdem der kleine Junge in den Unteren See gefallen war und beinahe ertrunken wäre.

 

Wie die Polizei berichtet, war der Vierjährige aus einer nahe gelegenen Betreuungseinrichtung ausgebüxt und zum Unteren See gelaufen. Aus bislang unbekannter Ursache fiel er am Elbenplatz ins Wasser. Doch weil der Junge aufgrund einer Entwicklungsstörung nicht spricht, machte er wohl nicht deutlich auf sich aufmerksam. Der 30-Jährige, der sich in der Nähe befand, hatte zunächst nur gehört, dass etwas in den See gefallen war. Als er sich danach umsah, entdeckte er das untergehende Kind. Hierauf sprang der Mann kurzerhand ins Wasser und rettete den Vierjährigen.

Der herbeigerufene Rettungsdienst kümmerte sich schließlich um den Retter und den Geretteten. „Weil der Junge nicht spricht, war eine Weile nicht klar, wo er herkommt“, berichtet Polizeisprecherin Yvonne Schächtele. Doch der verzweifelte Betreuer, dem das Kind weggelaufen war, hatte den Jungen bei der Polizei umgehend als vermisst gemeldet. Die Beamten vor Ort zählten dann eins und eins zusammen, nach kurzer Zeit konnte der Bub wohlbehalten an seinen dankbaren Betreuer übergeben werden.

Der völlig durchnässte 30-Jährige wurde von der Streifenwagenbesatzung nach Hause gefahren – und gab sich bescheiden. „Die Kollegen haben ihn gleich gefragt, ob er sich nach so einer Aktion den Kontakt mit der Presse vorstellen konnte“, so Schächtele, „aber das wollte er überhaupt nicht.“ Für die Polizei ist der Fall damit aber noch nicht abgeschlossen – es laufen Ermittlungen, wie es zu dem Vorfall am Böblinger Elbenplatz überhaupt kommen konnte.