Deutschland: Wer die schöne neue Kindle-Welt ausprobieren will, hat in Deutschland schlechte Karten. Hierzulande kann man nur ein Gerät der Amazon-Familie kaufen: die in den USA für 79 Dollar (rund 59 Euro) erhältliche Einstiegsvariante des Kindle ist seit Mitte Oktober für 99 Euro auf www.amazon.de bestellbar. Die anderen Geräte – darunter der Touch 3G (149 Dollar), mit dem man in 150 Ländern der Erde Medieninhalte herunterladen kann ohne Mobilfunkkosten zu erzeugen, aber auch das Tablet Fire (199 Dollar) – sind nur und bis auf Weiteres in den USA erhältlich.

 

Urheberrecht: Häufig kursiert im Internet das Gerücht, es liege am hiesigen Urheberrecht und vor allem am deutschen Musikrechtehüter Gema, dass Amazons Geräte in Deutschland nicht verfügbar seien. Auch die Möglichkeit, Medieninhalte nicht auf Geräten, sondern auf dem Server eines Anbieters in einer Cloud zu speichern und von dort aus zu konsumieren (zu „streamen“) sind bisher nur amerikanischen Nutzern zugänglich. Bei der Gema beteuert man aber, es gäbe noch gar keine Anfragen, Clouds auch in Deutschland verfügbar zu machen. Allerdings sei die Nutzung der Datenwolken im deutschen Rechtsraum in der Tat noch nicht vollständig geklärt.

Marktposition: Digitale Bücher – der Inhalt, für den die Kindle-Geräte ursprünglich geschaffen wurden – treten in Europa gerade erst ihren Siegeszug an. In Amerika liegt ihr Marktanteil schon im zweistelligen Bereich – Amazon verkauft dort bereits mehr E-Books als physische Bücher. Der Marktanteil des Konzerns am digitalen US-Buchmarkt liegt bei 90 Prozent. Hierzulande werden nur ein bis zwei Prozent der Bücher digital verkauft, der Markt ist noch nicht verteilt.