Das American Football-Team aus Leonberg feiert mit 40:7 gegen die Stuttgart Silver Arrows den dritten Erfolg hintereinander.

Trotz des 35:6-Auswärtserfolges im Hinspiel waren die Leonberg Alligators vor den Stuttgart Silver Arrows gewarnt: Wozu der frühere Zweitligist fähig sein kann, hatte er zwei Wochen zuvor beim überraschenden 21:15-Heimerfolg gegen den Tabellenzweiten Schwäbisch Hall Unicorns II unter Beweis gestellt. Doch nach drei Stunden Spielzeit zeigte das Scoreboard einen Klassenunterschied auf. Mit 40:7 deklassierten die Leonberg Alligators die Stuttgart Silver Arrows und feierten nicht nur den dritten Erfolg in Serie, sondern auch ihren höchsten Saisonsieg in der Oberliga.

 

Die Defense lässt fast nichts zu

Nur in einer kurzen Phase zu Beginn des zweiten Viertels stand die Partie auf der Kippe: Die Gäste hatten mit einem Touchdown nebst Extra-Kick Leonbergs 14:0-Führung (Touchdowns von Marcel Grandi und Anas Zeddoug) auf 14:7 verkürzt und standen nach einer 15-Yard-Strafe gegen Leonberg wieder kurz vor der Endzone. Doch zu einem zweiten Touchdown und dem Ausgleich kamen sie nicht, die Alligators-Defense zeigte wie schon so häufig in dieser Saison eine bärenstarke Leistung und ließ nichts zu.

Stattdessen marschierte die Offense kurz darauf wieder mit wenigen Versuchen durch die Stuttgarter Hälfte, am Ende fing Anas Zeddoug einen 35-Yard-Pass von Quarterback Theophil Hammann zum 20:7. Und in den zwei Minuten vor der Pause stellten die Gastgeber die Weichen endgültig auf Sieg: Zunächst lief Hammann selbst wenige Yards zum 26:7, dann unterlief den Silver Arrows ein Ballverlust mit Folgen: Jan Bartosch nahm das Spielgerät auf und trug es zum 33:7-Halbzeitstand in die Endzone. „Es ist eine unserer Stärken, dass wir in Phasen hellwach sind, in denen der Gegner mit seinen Gedanken vielleicht schon in der Halbzeit ist“, sagte Fabian Hoyer.

Der Headcoach konnte es sich erlauben, in den letzten beiden Vierteln auf einigen Positionen Spieler zu bringen, die noch nicht so viel Spielzeit hatten. Dies war mit ein Grund, dass es die Offense im dritten Viertel nicht schaffte, in drei Versuchen fünf Meter vor der Endzone den Ball noch mal in selbige zu bringen. So blieb es bei einem letzten Touchdown von Nils Bökenbrink im vierten Abschnitt, der zusammen mit dem Extra-Kick zum 40:7-Endstand führte.

Drei vergebene Kicks

Der einzige Schwachpunkt im Alligators-Spiel: Erneut fand das Spielgerät bei drei Kicks aus aussichtsreichen Positionen nicht den Weg durch die Stangen. „Da merkt man einfach, warum in Profiteams diese Position mit einem Spezialisten besetzt ist, der vorher nicht schon in Offense oder Defense auf dem Feld stand“, erklärte Fabian Hoyer.

Zwei Spieltage vor Saisonende haben die Alligators vier Zähler Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsrang und können nur noch theoretisch absteigen. Wahrscheinlicher ist, dass sie, sollte am kommenden Sonntag ein Heimsieg gegen Mannheim gelingen, im letzten Spiel bei Tabellenführer Heidelberg das Zünglein an der Waage im Titelrennen spielen. Wenn am Ende ein guter Mittelfeldplatz herausspringt, ist man beim Aufsteiger zufrieden: „Wir haben uns in einer toughen Liga etabliert und können weiter an unseren Strukturen arbeiten“, sagt Fabian Hoyer.