Fünf Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren sind die mutmaßlichen Urheber der Amokdrohung, die auf der Facebook-Seite der Stuttgarter Nikolauspflege eingegangen war. Lange haben die Beamten nicht gebraucht, um die Verdächtigen zu finden. Für die fünf Jugendlichen wird die Sache noch unangenehm.

Stuttgart - Die Polizei hat fünf Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren ermittelt, die vermutlich die Urheber von Drohungen und Beleidigungen gegen die Nikolauspflege sind. Die Einrichtung für Sehbehinderte und Blinde hatte am Mittwoch die Polizei eingeschaltet, nachdem im sozialen Netzwerk Facebook Einträge aufgetaucht waren, die zu einem amokartigen Angriff aufriefen. Darin waren auch rassistische Äußerungen und Beleidigungen enthalten.

 

Die Ermittler des Dezernats für Jugendkriminalität kamen am Mittwochabend den fünf Jungs auf die Spur, die im Schwarzwald-Baar-Kreis leben. Da die Jugendlichen keine Angaben zu den Vorwürfen machen, weiß die Polizei noch nichts zu den Hintergründen, sagte der Polizeisprecher Jörg Lauer.

Anzeige und Kosten für Polizei, Feuerwehr und Rettung

Die mutmaßlichen Täter fand die Polizei mit Hilfe des Betreibers von Facebook. Die Jugendlichen waren unter einem falschen Namen angemeldet. Das Unternehmen Facebook gab nach einem „emergency request“ der Polizei die Daten des Rechneranschlusses preis. Dazu ist Facebook verpflichtet, wenn Ermittler im Notfall anfragen.

Die Jugendlichen werden wegen der Androhung einer Straftat angezeigt. Außerdem müssen sie beziehungsweise ihre Erziehungsberechtigten mutmaßlich die Einsatzkosten der Polizei, die am Mittwoch mit 20 Beamten die Nikolauspflege bewachte, tragen – voraussichtlich mehrere tausend Euro, die Kosten für die Feuerwehr und Rettungsdienstleute, die ebenfalls anrückten, können auch noch dazukommen. Die Einsatzkräfte blieben bis zum Abend an der Schule. Als klar war, dass die mutmaßlichen Verfasser gefunden waren, gab es Entwarnung. Am Donnerstag fand wieder regulärer Unterricht in der Schule der Nikolauspflege statt.