Ampel mit Äffle und Pferdle in Stuttgart Die Suche nach einem Platz für die Ampel läuft

Im Petitionsausschuss des Landtages wurde grünes Licht für die Signalanlage mit den Stuttgarter Maskottchen erteilt. Doch noch sind nicht alle Fragen für die Einrichtung der Ampel geklärt.
Stuttgart - Die Freude ist groß: „Hauptsache ist doch, dass die Ampel nun kommt“, sagt Klaus Winter vom Pferdle-und-Äffle-Club – trotz der Einschränkungen. Für die Signalanlage hat sein Verein bereits seit zwei Jahren gekämpft: Sie soll mit Äffle und Pferdle zum Gehen oder Stehen an Fußgängerüberwegen leuchten, wenn es nach den Initiatoren ginge am liebsten am Hauptbahnhof.
Das grüne Licht für die zwei tierischen Gesellen kam am Donnerstag, nachdem sich der Petitionsausschuss des Landtags mit dem Wunsch befasst hatte. Pferdle und Äffle dürfen Signalanlagen zieren, doch nicht allein. Nur wenn daneben eine reguläre Ampel stehe, zu diesem Kompromiss war Verkehrsminister Winfried Herrmann (Grüne) bereit. Die bundeseinheitliche Regelung schreibe vor, dass die Symbole Fußgänger zeigen müssen. „Es hätte uns natürlich gefreut, wenn Äffle und Pferdle die einzige Ampel an dem Überweg geworden wären. Aber jeder kann sich aussuchen, auf welche Ampel er schaut“, sagt Winter. Der Club warte nun auf Signale von der Stadt, dann könne man starten. In der Zwischenzeit wollen die Initiatoren noch über Modifikationen nachdenken, die wohl auch auf die Sicherheitsbedenken des Ministers zurückzuführen sind: „Wir wollen noch einen Entwurf machen, bei dem das Pferdle rot und das Äffle grün ist“, sagt Winter. Das sei eindeutiger. Bislang zeigt der Prototyp und Äffle die Hand in Hand stehend und gehend.
Wer baut die Ampel auf? Wer wartet sie? Wo soll sie stehen?
Bis eine Antwort von der Stadt zum Standort und weiteren Details kommt, wird es wohl noch ein bisschen dauern. Die Verwaltung müsse noch einige Fragen klären, sagt Pressesprecher Sven Matis. Dazu zähle unter anderem die Stromversorgung, wer die Ampel errichten und wer sie betreiben beziehungsweise warten werde. Außerdem sei die Standortsuche auch eine wichtige Aufgabe. Zwar leuchte es ein, dass ein Überweg am Hauptbahnhof ein guter Ort wäre, um viel Aufmerksamkeit für die Pferdle-und-Äffle-Ampel zu erreichen. „Aber es muss die Sicherheit gewährleistet sein, wenn dort Gruppen stehen“, sagt Matis. Denn die Initiatoren haben angeregt, die Ampeln als Station bei Stadtführungen anzusteuern. Dann stünde eine Reisegruppe auf der Fläche, wo Passanten die Straße überqueren wollen. Also eine Platzfrage.
Sicherheitsbedenken und die klare Erkennbarkeit haben auch bei anderen Sonderampeln eine Rolle gespielt. In Augsburg, wo das Kasperle der Augsburger Puppenkiste am Überweg einer Nebenstraße prangt, ist dadurch nur das grüne Symbol ersetzt. Die Ausnahmegenehmigung habe die Stadt nur mit dem Hinweise erhalten, dass bei einem Unfall dort die Stadt das Haftungsrisiko trage, teilt die Augsburger Pressestelle mit. Da das Rotsignal der gängigen Vorschrift entspreche, „geht das Risiko aus unserer Sicht gegen Null“, teilt eine Stadtsprecherin mit.
Emden in Ostfriesland bekommt eine Otto-Waalkes-Ampel. Eine Ampel mit Ottifanten, dem beliebten Zeichenmotiv des Komikers, erlaubte das niedersächsische Verkehrsministerium nicht – weil der Ottifant ein Tier ist. In Hessen zeigten sich die Behörden großzügig, als in Friedberg drei Elvis-Presley-Ampeln entstanden: Bei Grün tanzt er, bei Rot steht er, allerdings mit dynamischem Hüftschwung nicht still. Die Verwechslungsgefahr wurde hier wohl anders bewertet.
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