„Rehab“, „Tears Dry On Their Own“, „Back To Black“: Amy Winehouse hat geniale Musik geschrieben. Nur zwei Alben machten die Sängerin zur Legende. Jetzt wäre sie 40 geworden.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Auf dem Stables Market im Londoner Stadtteil Camden steht Amy Winehouse – in Bronze. Im Minikleid, die Hand in die Hüfte gestützt, das Haar zum markanten „Beehive“ aufgetürmt: Unverkennbar Amy, die britische Soulsängerin, die nur zwei (dafür sensationell erfolgreiche) Alben veröffentlichte, bevor sie mit nur 27 Jahren an einer Alkoholvergiftung starb. Fans schmücken die Bronzestatue der Sängerin mit bunten Armbändern und stecken ihr frische Blumen in die Hochsteckfrisur.

 

Amy Winehouse wird schmerzlich vermisst. Nicht nur in Camden, wo sie am 23. Juli 2011 in ihrer Stadtvilla starb. An diesem Donnerstag wäre die 1,59 Meter kleine Frau mit der gewaltigen Stimme 40 Jahre alt geworden. Doch sie gehört zum so exklusiven wie traurigen „27 Club“ – der Künstler und Künstlerinnen, die nach einem kurzen, intensiven Leben mit unsterblicher Musik, aber auch viel Drogen und Alkohol mit 27 viel zu früh starben. Jim Morrison, Janis Joplin oder Jimi Hendrix sind auch darunter.

„Meistens habe ich diesen Traum, sehr berühmt zu sein“

Mit gerade einmal 20 veröffentlichte das Mädchen aus Londons Norden im Jahr 2003 ihr Debütalbum „Frank“. Dass sie schon immer auf der Bühne stehen wollte, zeigen Tagebucheinträge aus ihrer Jugendzeit, die in Großbritannien vor Kurzem in dem Buch „Amy Winehouse - In Her Words“ erschienen sind: „Meistens habe ich diesen Traum, sehr berühmt zu sein, auf der Bühne zu arbeiten.“

Doch auf den gigantischen Ruhm, der mit ihrem zweiten und leider auch letzten Album „Back To Black“ folgte, war die Sängerin nicht vorbereitet. Fünf Grammys gab es für die Songs in diesem speziellen Winehouse-Sound, einer Mischung aus Motown, Jazz und Soul. Doch plötzlich belagerten auch Paparazzi ihr Haus. Und die interessieren sich brennend für das Privatleben der Sängerin.

Toxische Beziehung zu Blake Fielder-Civil

„Back to Black“ handelt nicht nur von der toxischen Beziehung zu Blake Fielder-Civil, mit dem die Sängerin zwei Jahre verheiratet war. Sondern auch von ihren Alkohol- und Drogenproblemen. „Ich schreibe Songs, weil ich krank im Kopf bin“, sagte Winehouse von sich selbst. „Ich muss es aufschreiben und singen, um mich besser zu fühlen.“

Schließlich ließen sich diese Probleme auch auf der Bühne nicht mehr verbergen. Ihre letzte Tournee geriet zum Desaster. Bis heute steht der Vorwurf im Raum, ihr Team und vor allem ihr Vater Mitch hätten den Ernst der Lage verkannt. Wenig später war Amy Winehouse tot.

Künstlerinnen wie Adele oder Lana Del Rey nennen Amy Winehouse ihr größtes Vorbild. Adele, die wie Winehouse auf den renommierte Londoner BRIT School für darstellende Künste ging, widmete ihrer verstorbenen Kollegin ihr Bob-Dylan-Cover „Make You Feel My Love“. „Wegen ihr fing ich an, Gitarre zu spielen und Songs zu schreiben. Ohne sie wäre das nie passiert.“