Dass Angela Merkel in Bayreuth kurzer Hand das Kleid aus dem vergangenen Jahr rausgekramt hatte, kam nicht gut an. Doch an der Kanzlerin prallt das ab: In Salzburg wählte sie jetzt wieder einen alten Bekannten.

Dass Angela Merkel in Bayreuth kurzer Hand das Kleid aus dem vergangenen Jahr rausgekramt hatte, kam nicht gut an. Doch an der Kanzlerin prallt das ab: In Salzburg wählte sie jetzt wieder einen alten Bekannten.

 

Salzburg - Das ließ sich die Kanzlerin nicht zweimal sagen: Bei den Bayreuther Festspielen hatte die Presse gemosert, weil Angela Merkel noch mal das "olle Blaue" aus dem Vorjahr herausgekramt hatte. Zum Salzburger "Rosenkavalier" im Festspielhaus trug die Kanzlerin jetzt ein schwarzes Kleid, das sie bislang weder in Salzburg noch in Bayreuth präsentiert hatte - dafür aber, als sie 2011 von US-Präsident Barack Obama die Freiheitsmedaille verliehen bekam.

Noch mehr Aufsehen erregte in Salzburg ein ungewöhnlich bunter und auffällig gemusterter Seidenumhang, den Merkel beim Besuch eines Konzerts des Pianisten Rudolf Buchbinder im Salzburger Mozarteum trug - auch dieser entpuppte sich aber als alter Bekannter aus den 1990er Jahren, wie die Bild-Zeitung ausgrub.

Die Kanzlerin ist eine Meisterin des Fashion-Recyclings. Ihre Lieblingsstücke trägt sie oft über Jahre hinweg. Dass sie aber zu ein und dem selben Event das selbe Kleid anzieht, bringt ihr auch Spott ein: Ein bisschen mehr Phantasie würde sich der ein oder andere dann doch wünschen.

Schon 2012 war auf dem Festspielhügel eine Debatte über das Outfit der Kanzlerin entbrannt. Damals trug sie das selbe Kleid im dunklen Türkiston wie 2008 bei ihrem Opernbesuch. Damals fühlte sich "Bunte"-Chefredakteurin Patricia Riekel in der Pflicht, für Merkel in die Bresche zu springen: "Die Kanzlerin ist ja kein Filmstar, sondern Politikerin. Und als Politikerin kann man ein Kleid durchaus öfters tragen, auch wenn es einen starken Wiedererkennungswert hat wie in diesem Fall."

Die neuerliche Wiederverwertungs-Debatte ist aber noch gar nichts gegen Schweißfleck-Gate, ein Skandälchen, das Merkels apricotfarbenes Ensemble im Jahr 2005 auslöste. Als sie die Hand zum huldvollen Winken hob, konnte es jeder sehen: Es war Hochsommer in Bayreuth - und Merkel schwitzte. Beim Bayerischen Rundfunk wollte man einen solchen Schandfleck in der Achselhöhle der mächtigsten Frau der Welt aber nicht hinnehmen. Dort wurde der Schweißfleck für eine Fotostrecke einfach wegretuschiert.