Nach Einschätzung der litauischen Geheimdienste ist Russland in der Lage, seinen Angriffskrieg in der Ukraine weitere zwei Jahre fortzusetzen.

Russland ist nach Einschätzung der litauischen Geheimdienste in der Lage, seinen Angriffskrieg in der Ukraine weitere zwei Jahre fortzusetzen. „Wir schätzen, dass die Ressourcen, die Russland heute zur Verfügung stehen, ausreichen würden, um noch zwei Jahre lang einen Krieg mit der gleichen Intensität wie heute zu führen“, erklärte Oberst Elegijus Paulavicius von Militärgeheimdienst des baltischen EU- und Nato-Landes am Donnerstag bei der Vorstellung des Jahresberichts seiner Behörde.

 

Russische Truppen waren am 24. Februar 2022 in das Nachbarland Ukraine einmarschiert. In dem Krieg wurden bisher tausende Soldaten beider Seiten und nach UN-Angaben mehr als 8000 Zivilisten getötet.

Autoritäres Regime als wahrscheinlichste Alternative

Russland werde unter Präsident Wladimir Putin „zunehmend totalitär“, hieß es ferner in dem Bericht. Der Krieg in der Ukraine untergrabe aber „die politischen und wirtschaftlichen Grundlagen des Regimes“. Die Misserfolge auf dem Schlachtfeld, weitere Mobilisierungen und eine Verschlechterung der Wirtschaftslage könnten negative Folgen für dessen Stabilität haben.

„Im aktuellen sozialen und politischen Umfeld ist die wahrscheinlichste Alternative zu Putins Regime ein anderes autoritäres Regime“, schrieben die litauischen Geheimdienste. Russland bleibe damit „wahrscheinlich zumindest mittelfristig eine Bedrohung und Quelle der Instabilität in der Region.“

Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus. Nach Einschätzung der Geheimdienste schränkt der Krieg die militärischen Fähigkeiten Russlands in dem Gebiet um das frühere Königsberg und im Westen Russlands nur in gewissem Maße und vorübergehend ein. Negativ auf die Sicherheit Litauens und anderer Nato-Staaten in der Region wirke sich auch Russlands „uneingeschränkte Möglichkeit“ aus, seine Truppen nach Belarus zu entsenden. Dies verkürze die Vorwarnzeit, sagte Paulavicius laut der Agentur BNS.