Berichte über nicht identifizierte Flugobjekte lassen in den USA immer wieder aufhorchen. Was weiß die US-Regierung darüber, und was verschweigt sie möglicherweise? Der US-Kongress ging dem in einer Anhörung nach.

Zwei frühere Militärpiloten und ein ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter haben in einer Anhörung vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses von Sichtungen unidentifizierter Flugobjekte und deren Analysen berichtet. Ex-Geheimdienstmitarbeiter David Grusch sagte am Mittwoch (Ortszeit) unter Eid, er habe mit Beamten gesprochen, die aus erster Hand Erkenntnisse über Flugobjekte hätten. Daraus seien demnach „nicht-menschliche“ Überreste geborgen worden, sagte er in einem Videomitschnitt der Anhörung. Grusch bezeichnete solche Objekte laut CNN als Problem für die nationale Sicherheit der USA.

 

Da die meisten seiner Informationen vertraulich seien, könne er in einer öffentlichen Sitzung nicht darüber sprechen, sagte der frühere Geheimdienstmitarbeiter. Das US-Verteidigungsministerium kommentierte seine Darstellung laut CBS zunächst nicht. Die beiden Ex-Piloten berichteten ihrerseits von eigenen Sichtungen unidentifizierter Objekte. Viele Vorfälle würden nicht gemeldet, weil Piloten etwa Angst um ihren Job hätten, bemängelten sie.

„Nicht die Antworten dafür, was diese Phänomene sind“

Die Abgeordneten sprachen sich für mehr Transparenz der Regierung bei dem Thema aus. „Ich denke, wir werden uns anschauen, was wir machen können, um mehr dieser Informationen öffentlich zu machen“, sagte der republikanische Abgeordnete Glenn Grothman zum Abschluss der Anhörung. Der Sender CBS zitierte den Republikaner Tim Burchett aus Tennessee: „Wir werden die Vertuschung aufdecken, und ich hoffe, dass dies nur der Anfang von vielen weiteren Anhörungen ist und dass sich noch viel mehr Menschen zu diesem Thema äußern.“

Solche Sichtungen würden ernst genommen und untersucht, betonte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Mittwoch vor Journalisten. Er fügte hinzu: „Wir haben nicht die Antworten dafür, was diese Phänomene sind.“

Im Januar hatte es erstmals seit Jahrzehnten wieder eine Anhörung zu dem Thema im Kongress gegeben. In den vergangenen Jahren hatte das US-Verteidigungsministerium Berichte vorgelegt, denen zufolge es für Dutzende Himmelserscheinungen aus den vorigen zwei Jahrzehnten bislang keine Erklärungen gebe. Allerdings gebe es auch keine Hinweise auf geheime Technik anderer Länder oder auf außerirdisches Leben, hieß es weiter.

Viele Beobachtungen können nicht aufgeklärt werden

Im Juni hatte eine Expertengruppe der US-Raumfahrtbehörde Nasa ein öffentliches Treffen abgehalten und sich für mehr und bessere Daten zu Beobachtungen von ungewöhnlichen Phänomenen ausgesprochen. Viele Beobachtungen aus der Vergangenheit könnten nicht aufgeklärt werden, weil es zu wenige und zu schlechte Daten gebe, hieß es. Auch das Pentagon hatte eine unzureichende Datenlage bemängelt.

Grusch hatte US-Medien zufolge 14 Jahre lang als Geheimdienstoffizier unter anderem bei der US-Luftwaffe gearbeitet und gehörte von 2019 bis 2021 zu einer Arbeitsgruppe für nicht identifizierte ungewöhnliche Phänomene.