Die Deutsche Bahn will mit der barrierefreien Zugänglichkeit des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs beim Volk punkten.

Stuttgart - Die Deutsche Bahn hat am Dienstag einen neuen Animationsfilm präsentiert, der die Vorzüge des geplanten neuen Tiefbahnhofs ins rechte Licht rücken soll. Der circa vier Minuten lange Streifen wird zunächst bis zur Volksabstimmung über den Ausstieg des Landes aus der Mitfinanzierung von Stuttgart 21.

 

am 27. November auf der Videoleinwand im Bahnhof gezeigt. Projektsprecher Wolfgang Dietrich sagte, der Film solle zeigen "was auf uns zukommt, wenn der Bahnhof irgendwann mal fertig wird". Nach den Worten des Sprechers setze das Bauwerk Maßstäbe auch für künftige Neubauten der Bahn: "Das ist ein Bahnhof der Superlative."

Sven Hantel, Leiter der DB-Abteilung Personenbahnhöfe in Baden-Württemberg, betonte, ein Bahnhof sei mehr als nur ein Verkehrsknoten. Es gehe um Verweilqualität, Komfort für die Reisenden und vor allem um barrierefreie Erreichbarkeit. Diesbezüglich habe der Tiefbahnhof, der vom Düsseldorfer Architekten Christoph Ingenhoven konzipiert wurde, gleich mehrere Vorteile gegenüber dem existierenden Kopfbahnhof. Dieser ist nur über den Nordeingang eben zugänglich.

Die neue unterirdische Durchgangsstation leitet dagegen mit Ausnahme des Zugangs zur kleinen Schalterhalle die Reisenden direkt auf die sogenannte Verteilerebene. Von allen drei künftigen Zugangsstegen aus führen jeweils fünf Treppen, sieben Rolltreppen sowie drei gläserne Aufzugskabinen für jeweils zehn Personen hinab zu den Gleisen.

Konkrete Umsetzung der Barrierefreiheit

Hantel hob in diesem Zusammenhang die planungsbegleitende Kooperation mit dem "Bündnis barrierefreies Stuttgart 21" im Hinblick auf die Bedürfnisse von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen hervor. Als weiteren Vorteil bezeichnete es Hantel, dass künftig alle Serviceeinrichtungen für die Reisenden - etwa das Reisezentrum und die Toiletten - auf der Eingangsebene angesiedelt werden sollen. Die Wegzeiten für die Bahnpassagiere würden im neuen Bahnhof ebenfalls wesentlich verkürzt.

Auch aus den Ergebnissen der Schlichtung habe die Bahn Konsequenzen gezogen. So sei der Abstand zwischen Bahnsteigkante und den Treppen- beziehungsweise Rolltreppenaufgängen an einem der insgesamt drei Verteilerstege (Steg A) von 2,05 auf 2,80 Meter verbreitert worden, und auch die Aufzugskabinen seien gegenüber dem Planfeststellungsbeschluss deutlich vergrößert worden.

Die Aufzüge sollen auch im Fall eines Brandes im unterirdischen Bahnhof weiterhin in Betrieb bleiben; sie würden brandmeldetechnisch überwacht. Mit der Feuerwehr hat die Bahn die Veränderungen noch nicht abgestimmt.

Projektsprecher Wolfgang Dietrich kündigte zudem an, voraussichtlich noch im Lauf der Woche würden die unterbrochenen Arbeiten am Grundwassermanagement wieder aufgenommen.