Sechs der Angreifer, die für die Explosionen in Sri Lanka verantwortlich sind, waren offenbar Selbstmordattentäter. Zu welcher Organisation sie gehörten, ist allerdings noch offen.

Colombo - Die meisten Anschläge vom Ostersonntag in Sri Lanka sind nach Angaben eines Forensikers von Selbstmordattentätern verübt worden. Bei sechs nahezu zeitgleichen Attacken auf drei Kirchen und drei Hotels hätten sich sieben Angreifer selbst in die Luft gesprengt, sagte der für die Regierung arbeitende Experte Ariyananda Welianga Nachrichtenagentur AP. Zwei Angreifer hätten das Shangri-La-Hotel attackiert, je einer das Cinamon Grand und das Kingsbury. Drei weitere Personen hätten sich in je einer Kirche in die Luft gesprengt.

 

Insgesamt hatte es acht Anschläge gegeben. Die beiden anderen Explosionen gab es Stunden nach den Selbstmordattentaten in einem Gästehaus und an einer Überführung am Stadtrand der Hauptstadt Colombo. Diese beiden Vorfälle wurden noch untersucht. An einer Zufahrtsstraße zum Internationalen Flughafen nahe der Hauptstadt Colombo wurde ein 50 Kilogramm schwerer Sprengsatz gefunden und entschärft.

Noch unklar, wer hinter den Anschlägen steckt

Insgesamt wurden bei den Anschlägen Regierungsangaben zufolge 290 Menschen getötet und etwa 500 verletzt. Laut Polizei wurden 13 Verdächtige festgenommen. Die Mehrheit der Todesopfer waren Einheimische. Es wurden auch mindestens 27 tote Ausländer identifiziert.

Verteidigungsminister Ruwan Wijewardena sprach von einem Terrorangriff religiöser Extremisten. Allerdings blieb offen, um wen es sich genau handelt. Die 2009 besiegte Extremistenorganisation hinduistischer Tamilen, die Tamil Tigers, har zwar wiederholt Selbstmordanschläge verübt, aber nur selten Christen attackiert. Buddhistische Nationalisten in Sri Lanka haben in jüngster Zeit zwar verstärkt gegen Muslime polemisiert, doch gibt es in dem Inselstaat praktisch keine Geschichte islamistischer Attentate.