Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann will Grundschulen und Kitas bereits nach dem 10. Januar wieder öffnen. Dafür erntet sie heftige Kritik – auch vom Landeselternbeirat.

Stuttgart - Der Vorsitzende des Landeselternbeirats in Baden-Württemberg, Michael Mittelstaedt, hat gegenüber unserer Zeitung sein „Unverständnis“ über jüngste Aussagen von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) über einen normalen Schulstart nach den Weihnachtsferien ausgedrückt. Eisenmann hatte der Deutschen-Presse Agentur gesagt, dass sie sich mit aller Macht für die Wiedereröffnung zumindest von Grundschulen und Kitas nach dem 10. Januar einsetzen werde. „Ich gehe davon aus und werbe sehr dafür, dass wir Kitas und Grundschulen in jedem Fall wieder in Präsenz öffnen und auch Klasse 5, 6 und 7 sowie die Abschlussklassen im Blick haben – unabhängig von den Inzidenzzahlen“, sagte Eisenmann. Gerade mit kleineren Kindern in der Grundschule sei digitaler Unterricht im Prinzip unmöglich. „Präsenzunterricht ist durch nichts zu ersetzen.“ Von einer Verlängerung der Winterferien halte sie gar nichts.

 

„Eisenmann wiederholt diese Aussage gebetsmühlenhaft“, so Mittelstaedt. Dabei wäre es besser, wenn sie die für den 5. Januar geplante Sitzung der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin abwarten würde, bei der eine Neubewertung des Infektionsgeschehens erwartet wird. „Bis dahin sollten alle mal die Füße still halten“, so Mittelstaedt. Es gehe angesichts neuer Erkenntnisse vom Einfluss jüngerer Kinder auf das Infektionsgeschehen auch nicht an, dass die Schulen „zu jedem Preis offen“ bleiben müssten. Matthias Schneider, Pressesprecher der GEW sagte auf Anfrage, auch die Lehrkräfte wollten „soviel Präsenzunterricht wie möglich“. „Doch sie würden auch gern mal den Satz hören: Soviel Sicherheit wie möglich für 130 000 Lehrerinnen und Lehrer.“