Kindergeld, Sozialhilfe, Wohnförderung: Hilfen gibt es viele, aber dafür muss man komplizierte Formulare ausfüllen. Vor allem Fremdsprachler, aber auch Deutsche sind damit bisweilen überfordert. In Filderstadt helfen jetzt Ehrenamtliche.

Der Tisch wird immer voller. Aus der gelben Tragetasche zieht die Frau mit den langen blonden Haaren erst einen Leitz-Ordner, dann einen Hefter mit Kontoauszügen und Mappen, parallel wird im Smartphone geschaut. Unzählige Briefe gehen durch Oksana Liashenkos Hände, während sie studiert, was draufsteht. „Probleme mit Papieren“ hatte der Mann, mit dem die blonde Frau gekommen ist, bei seiner Ankunft angekündigt. Das Paar stammt aus der Ukraine, ist aufgrund des Krieges in der Heimat in Filderstadt gelandet. Um hier leben zu können, müssen die beiden unzählige behördliche Papiere ausfüllen. Alles auf Deutsch natürlich. „Diese Bürokratie!“, sagt Oksana Liashenko. „Alle sagen, sie haben hier so viele Briefe in einem Monat erhalten wie davor in ihrem ganzen Leben.“