S-West Grundlage der flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung in den Innenstadtbezirken sowie in Bad Cannstatt ist das Feinstaubbekämpfungsprogramm des Oberbürgermeisters Fritz Kuhn. In der Kernstadt herrschen völlig andere Bedingungen als etwa im Stuttgarter Westen, wo das sogenannte Parkraummanagement seit drei Jahren erfolgreich erprobt wird. Im Westen war zuvor ein Großteil der Parkplätze nicht gebührenpflichtig und wurde somit von Pendlern und Besuchern zu Lasten der Anwohner weidlich genutzt. Wenn der Parkdruck groß, also die Nachfrage nach Parkplätzen weitaus höher ist als das Angebot, bietet die Straßenverkehrsordnung die Möglichkeit, ein Parkraummanagement einzuführen, das die Anwohner gegenüber anderen Autofahrern privilegiert. Genau dies hat der Gemeinderat im Jahr 2011 beschlossen. Bewohner des Westens, die nicht über einen privaten Stellplatz oder eine Garage verfügen, erhalten einen Anwohnerparkausweis, der zum kostenlosen Parken in einem Umkreis von 1000 Metern um ihren Wohnort berechtigt. Hierfür wurde der Stadtbezirk in insgesamt acht Zonen aufgeteilt. Die Gebühr für den Ausweis beträgt 30,70 Euro pro Jahr. Pendler und Gäste zahlen im Westen auf allen Parkplätzen einen Euro bei einer Höchstparkdauer von 90 Minuten. Die Regelung, zunächst durchaus umstritten, hat nach Erhebungen der Stadt zu einem Rückgang der „Fremdparker“ um 18 Prozent geführt und ist mittlerweile weitgehend akzeptiert.