Er hat die Lehrstelle in Blaustein in der Tasche und spricht fast perfekt Deutsch: der junge Afghane Basir Sediqi hätte Anfang Juli nach Kabul abgeschoben werden sollen. Jetzt liegt sein Fall beim bayerischen Innenministerium.

Ulm - Die Angst ist zu seiner Begleiterin geworden. Sie hält ihn nachts wach, oft schläft er erst in den Morgenstunden ein. Sie lässt ihn unruhig werden, wenn er durch die Straßen von Elchingen geht, wo er in einer Asylunterkunft wohnt, oder im nahegelegenen Ulm Freunde besucht. „Sie könnten jederzeit kommen und mich mitnehmen“, sagt Basir Sediqi, geboren in Afghanistan, vor drei Jahren nach Deutschland geflüchtet. Er zucke zusammen, wenn ein Polizeiauto an ihm vorbeifahre, erzählt der 25-Jährige. Mit Schrecken erinnert er sich an jenen Tag, als er von bayerischen Beamten in einen Flieger nach Kabul gesetzt werden sollte. Er hatte Glück, war damals zufällig bei Freunden.