Im Schnitt muss die Integrierte Verkehrsleitzentrale der Stadt rund 140 Mal pro Tag ins Verkehrsgeschehen eingreifen. Und zur Fußball-EM 2024 wird sie noch größere Aufgaben haben. Das soll nun Folgen haben.

Stuttgart - Die Landeshauptstadt wird viel Geld ausgeben müssen, um den Verkehrsfluss auf den Straßen und im öffentlichen Nahverkehr aufrechterhalten zu können. Bis einschließlich 2024 sollten rund neuneinhalb Millionen Euro für die Integrierte Verkehrsleitzentrale (IVLZ) in Bad Cannstatt ausgegeben werden, ließen der Ordnungsbürgermeister Martin Schairer (CDU) und der Technik-Bürgermeister Dirk Thürnau am Dienstag den Gemeinderatsausschuss für Umwelt und Technik wissen. In ihrer Mitteilungsvorlage, die die Stadträte auf die Etatberatungen im Herbst einstimmt, geht es außerdem um drei zusätzliche Stellen und zusätzliche Sachkosten. Diese dürften sich von rund 240 000 Euro im Jahr 2022 auf gut 1,3 Millionen Euro im Jahr 2025 erhöhen. Zur Finanzierung hofft man noch auf Zuschüsse vom Bund.

 

Alte Kameras werden erneuert, neue Standorte bestückt

Die IVLZ müsse nach 13 Jahren Betrieb dringend aufgerüstet werden, damit man das hohe Niveau im Verkehrsmanagement wahre und für große Herausforderungen vorbereitet sei, lautete die Botschaft. 2022 soll in Stuttgart nämlich der Katholikentag stattfinden, im Jahr 2024 wird die Landeshauptstadt Spielort bei der Fußball-Europameisterschaft sein. Einige technische Systeme seien aber am Ende ihrer Lebenszeit. In der Talstraße in Stuttgart-Ost will man Signalanlagen für die Fahrstreifen ertüchtigen, im Neckarpark das Leitsystem, zudem die Kameras der ersten Generation erneuern, mit denen die IVLZ in Stuttgart Verkehrswege beobachtet. In den Bezirken entlang des Neckars will man erstmals Kameras installieren. Weitere elektronische Anzeigetafeln sollen gewährleisten, dass die IVLZ den Autofahrern nahezu flächendeckend aktuelle Informationen geben kann. Schließlich müsse im Herzen der IVLZ einiges verbessert werden, auch an der Netzwerktechnik.

Die IVLZ greift im Schnitt rund 140 Mal pro Tag ins Geschehen auf Stuttgarts Straßen und im öffentlichen Nahverkehr ein. Das sei fast fünfmal so häufig wie zu Beginn. In fast 60 Prozent der Fälle ist hohes Verkehrsaufkommen die Ursache, in 21 Prozent der Fälle sind es Veranstaltungen, in zwölf Prozent Unfälle und Pannen.