In Geislingen bereiten zwei namhafte Anbieter den Bau von großen Seniorenheimen vor. Wie hoch der Bedarf in der Stadt ist, darüber wird noch diskutiert.

Region: Corinna Meinke (com)

Geislingen - Gleich zwei namhafte Anbieter konkurrieren in Geislingen um die Ansiedlung eines großen neuen Seniorenzentrums. Während das DRK die Planung eines 60-Bettenhauses in der Hinteren Siedlung vorantreibt, möchte die Casa Reha Holdinggesellschaft aus Oberursel im Katzenloch ein Pflegeheim für rund 100 betagte Menschen bauen. Wie viele Pflegeplätze in Geislingen tatsächlich gebraucht werden, darüber wird in der Stadt momentan diskutiert.

 

Hintere Siedlung oder Katzenloch?

Der Hauptanbieter für Seniorenpflege ist in Geislingen das Samariterstift in der Schillerstraße, wo 120 Dauer- und 12 Tagespflegeplätze bestehen. Dazu kommen noch 14 Plätze der Rösler Seniorenpflegeheimgesellschaft in Geislingen-Aufhausen. Hermann Lüffe, der stellvertretende Kreisgeschäftsführer des DRK Göppingen, sieht in Geislingen auf jeden Fall noch Bedarf für weitere Pflegeplätze. Bisher liege zwar nur eine Projektskizze für den Bau eines Seniorenzentrums in der Hinteren Siedlung in Geislingen vor, doch diese Pläne wolle man in jedem Fall weiterverfolgen, sagte Lüffe. Stemmen möchte der DRK Kreisverband Göppingen die auf neun Millionen Euro taxierte Investition gemeinsam mit dem Nürtinger Kreisverband unter dem Dach der DRK-Zukunftsstiftung Neckar-Fils, die als Investor auftritt.

Das DRK plant 60 Plätze und 15 Wohnungen

Ganz in der Nähe des kommunalen Kinderhauses der kleinen Siedlungsstrolche hat das DRK einen 40 Ar großen Bauplatz im Auge, den das Geislinger Siedlungswerk der DRK zum Kauf anbietet. Der Vorentwurf sieht in einem dreiteiligen Gebäudekomplex 60 Pflegeplätze und 15 betreute Seniorenwohnungen vor. Dazu könnten sich ein Café, ein Saal sowie Dienstleister von der Arztpraxis bis zum Friseur gesellen. Das voll erschlossene Grundstück liegt mitten im Stadtgebiet und könnte die Infrastruktur des Quartiers abrunden. Da es noch keine detaillierten Pläne gibt, ist noch unklar, ob das Projekt und das vorhandene Baufenster, also der Teil des Grundstücks, der bebaut werden darf, übereinstimmen. Doch die Stadtplanerin Alwine Aubele spricht von einer günstigen Ausgangslage, zumal es für das Mischgebiet einen rechtskräftigen Bebauungsplan gebe.

Casa Reha möchte im Katzenloch ein Heim mit 100 Betten bauen

Im Geislinger Katzenloch, dem Gelände des früheren Güterbahnhofs, sieht das schon ganz anders aus. Für die rund 180 Ar große Brachfläche der Bahn interessiert sich die Casa Reha Holdinggesellschaft aus Oberursel, die hier ein Seniorenpflegeheim mit 100 Betten verwirklichen möchte. Doch bevor gebaut werden kann, muss die Stadt einen Bebauungsplan auf den Weg bringen. Nach der ersten Verhandlungsrunde hat die Verwaltung dem Interessenten nun einen städtebaulichen Vertrag zugeschickt, in dem sich Casa Reha verpflichten soll, die Kosten für das aufwendige und zeitintensive Bebauungsplanverfahren zu übernehmen, ein gängiges Verfahren, um Nutznießer an der Finanzierung der planungsrechtlichen Vorarbeitern zu beteiligen, erklärte Aubele. Eine Antwort aus Oberursel stehe allerdings noch aus.