Lokales: Christine Bilger (ceb)

Ähnlich klingt der Ansatz, den die Kunstakademie für die Klasse Architektur und Gebäudetechnologie wählt. „Wir wollen die Architekten so ausbilden, dass sie die Technik möglichst früh in ihre Planung integrieren“, sagt der Professor Matthias Rudolph. Seine Studenten sollen schon zu einem frühen Zeitpunkt in der Ausbildung „ein intuitives Gefühl“ für Energieversorgung und Brandschutz von Gebäuden entwickeln. Die angehenden Architekten an der Akademie belegen im zweiten Semester das Fach Gebäudetechnik mit acht Semesterwochenstunden, darin werde die ganze Bandbreite technischer und baulicher Grundlagen vermittelt. „Der Architekt muss schließlich nachher auf der Baustelle die gleiche Sprache sprechen wie ein Ingenieur“, sagt Rudolph. Auch er ist kein Freund davon, erst schöne Pläne zu zeichnen, und dann erst Leitungen und Fluchtwege einzubauen.

 

Brandschutz kein Pflichtfach

An der Universität Stuttgart ist der Brandschutz für Studenten kein Pflichtfach, teilt Markus Friedrich, der Studiendekan für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, mit. „Das Thema Brandschutz ist im Masterstudiengang Bauingenieurwesen ein Modul mit etwa 15 Wochenstunden“, erläutert Friedrich. Das Modul sei deshalb freiwillig, da das Studium sehr breit angelegt sei. Neben Baukonstruktion werden Fachrichtungen wie Verkehrsplanung, Wasserwesen und Umweltschutz gelehrt.

An der Fakultät für Architektur und Stadtplanung wird eine Veranstaltung mit einer Wochenstunde angeboten. „Es ist selten der Architektur zuträglich, wenn man das Thema Brandschutz den Fachplaner für Technikgewerke überlässt, die sich mit Rechtstexten auskennen, aber selten architektonisch denken können“,meint Lilly Wedler, Lehrbeauftragte an der Universität. Das Angebot der Hochschule sei aber noch ausbaufähig.